Oberfranken: Wildschwein in Tierpark heißt nicht länger „Putin“
Wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wollte ein Tierpark in Oberfranken sein Wildschwein „Putin“ umbenennen. Nun wurde ein neuer Name gefunden.
Bayreuth. – Gut vier Jahre lang hat ein russischstämmiges Wildschwein aus dem Wildpark Waldhaus in Mehlmeisen im Kreis Bayreuth den Namen „Putin“ getragen. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat sich das nun geändert und der Keiler wird künftig „Eberhofer“ heißen. Dieser Name setzte sich bei einer Online-Abstimmung durch, wie der Wildpark am Sonntagabend bekanntgab. „Wir sind ein harmonischer, schöner kleiner Wildpark und da passte so ein Name einfach nicht rein“, sagte Betreiber Eckard Mickisch.
„Selenski“ und „Klitschko“ unter Einsendungen
Der Vorschlag „Eberhofer“ kam demnach von den Betreibern der Unterhaltungssendung „Ringlstetter“ im Bayerischen Rundfunk (BR). Dort war man auf die Umbenennung des Wildschweins aufmerksam geworden. Der Name „Eberhofer“ ist eine Anspielung auf die von Rita Falk verfassten und teils verfilmten „Eberhofer-Krimis“, in denen ein Ermittler mit ebendiesem Namen im Mittelpunkt steht.
Zuvor hatten die Betreiber fünf Vorschläge aus gut 2.700 Einsendungen ausgewählt. Neben „Eberhofer“ fiel die Wahl auf „Igor“, „Frederick“, „Mir“ und „Gustl“. Als Favoriten kristallisierten sich eigentlich „Selenski“ oder „Klitschko“ heraus, wurden aber nicht in die Endrunde genommen. Er wolle nicht mehr politisieren, sagte Betreiber Mickisch. Am Ende setzte sich „Eberhofer“ mit 1198 Stimmen durch.
„Name musste weg“
Das Wildschwein war schon als Frischling in den Wildpark in Oberfranken gekommen. Weil es russischstämmig sei, habe er ihn „mit einem Schmunzeln“ Putin genannt, sagte Mickisch. Mittlerweile habe sich herausgestellt, „dass keine Sau so einen Namen verdient hat“. Kurz nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entschied er sich für die Umbenennung, vorübergehend wurde das Tier „Nobody“ genannt. Schon allein aus Respekt für ukrainische Flüchtlinge, die in dem Park freien Eintritt hätten, habe der Name weggemusst, so Mickisch.