„Ocean Viking“: Malta verweigert NGO-Schiff Tankstopp
Der Inselstaat im Mittelmeer verbot dem Schiff „Ocean Viking“ offenbar die Einfahrt in seine Hoheitsgewässer.
Valletta. – Die „Ocean Viking“, welche gemeinsam von den Mittelmeer-NGOs SOS Mediteranée und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, befindet sich seit Sonntag auf See. Das Schiff lief aus dem südfranzösischen Marseille aus und befindet sich auf dem Weg Richtung libysche Küste. Vor seinem nunmehrigen Einsatz für die Mittelmeer-NGOs fungierte das Schiff jahrelang unter norwegischer Flagge als Versorger von Bohrinseln.
„Ocean Viking“: Treibstoff reicht für zwei Wochen
Wie der ORF unter Berufung auf Angaben der Mission berichtet, zog die maltesische Regierung nun eine Zusage zurück, wonach das Schiff auf der Insel weiter auftanken könne. Einsatzleiter Nicolas Romaniuk zufolge habe die „Ocean Viking“ allerdings derzeit noch Treibstoff für zwölf bis vierzehn Tage. Man will nun weiter Kurs in Richtung libysche Küste nehmen.
Es ist nicht das erste gemeinsame Schiff der beiden selbsterklärten Hilfsorganisationen. Zuvor betrieben sie das Schiff „Aquarius“. Nachdem die italienische Regierung davon sprach, dieses aufgrund des Verdachts des Handels mit illegalem Müll beschlagnahmen zu wollen, gaben sie das Schiff im Dezember auf – Die Tagesstimme berichtete.
Debatte um umstrittene NGO-Aktivitäten bleibt heiß
Immer wieder sammeln NGOs eine große Anzahl von Migranten in unmittelbarer Nähe der libyschen Küste auf. Während Befürworter der Aktionen die einschlägigen Organisationen als „Seenotretter“ bezeichnen, befürchten Kritiker, dass diese – gewollt oder ungewollt – Schleppern zuarbeiten könnten. Diese Spekulationen bekamen kürzlich durch eine Recherche eines italienischen Fernsehformats neuen Nährboden.
Mehrere Anrainerstaaten des Mittelmeers erließen mittlerweile Gesetze, welche die Aktivitäten der NGOs unter teils empfindliche Strafen stellen. Erst eingangs der Woche verschärfte die italienische Regierung rund um Innenminister Matteo Salvini (Lega) die Gangart neuerdings. Ein Sicherheitsdekret, welches die Konfiszierung von NGO-Schiffen ermöglicht und Strafen bis zu einer Million Euro vorsieht passierte am Montag den Senat – Die Tagesstimme berichtete.