„Open Arms“: In Spanien kommen mehr als 300 Migranten an
Unter den Migranten, die vom Schiff „Open Arms“ nach Spanien gebracht wurden, befanden sich überwiegend Menschen aus Somalia, Nigeria und Mali.
Algeciras. Mehreren Medienberichten zufolge ist heute das Rettungsschiff „Open Arms“ in den Hafen von Campamento bei Algeciras im Süden Spaniens eingelaufen. Zuvor hatten Malta und Italien dem von der privaten spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms betriebenen Schiff das Anlegen in ihren Häfen verwehrt. Auf dem Schiff befanden sich mehr als 300 Migranten.
Schiff nimmt Migranten unweit der libyschen Küste auf
Die Migranten waren auf drei Booten unterwegs und befanden sich unweit der libyschen Küste, als sie vergangenen Freitag vom Schiff aufgenommen wurden. Einem Bericht der WELT zufolge stammen die Migranten vorwiegend aus Somalia, Nigeria und Mali. Versorgt wurden sie von einem weiteren Schiff der spanischen Hilfsorganisation. Insgesamt ist Proactiva Open Arms mit drei Schiffen vor der Küste Libyens im Einsatz.
Salvini fährt harten Kurs
Italiens Innenminister Matteo Salvini fährt unterdessen weiterhin einen harten Kurs gegen illegale Migranten. Nachdem das Schiff die Migranten aufgenommen hatte, betonte Salvini erneut, dass die Häfen seines Landes für zivile Schiffe „geschlossen“ seien. Aus diesem Grund steuern immer Migranten Spanien direkt an. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen in diesem Jahr bereits mehr als 100.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Im Juni hatte Spanien einem von SOS Mediterranée und Ärzte ohne Grenzen betriebenen Schiff erlaubt, in einem seiner Häfen anzulegen. Auf dem Schiff befanden sich damals 600 Flüchtlinge. Kurz nach dem Amtsantritt hatte die neue spanische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez im Juni zunächst eine offenere Flüchtlingspolitik betrieben, seit August dann aber eine Wende eingelegt.
„Aquarius“ will 2019 mit Nachfolgemission starten
Die Hilfsorganisation SOS Mediterranée ist indes weiterhin auf der Suche nach einem neuen Schiff. Anfang Dezember hatte die Mittelmeer-NGO ihr Aus bekannt gegeben (Die Tagesstimme berichtete). Laut Berichten sagte der Einsatzleiter der NGO, Frederic Penard, dass sie mit mehreren Reedereien in Kontakt seien und mehrere Optionen für ein neues Schiff prüfen würden. Dieses solle möglichst eine ähnliche Kapazität wie die „Aquarius“ haben, die maximal 700 Menschen aufnehmen konnte. Die Betreiber hoffen, dass sie Anfang 2019 mit der Nachfolgemission starten können. Diese sei dringend, weil es derzeit sehr wenige Einsätze im Mittelmeer gäbe.