Proteste in Bihać: „Migranten brechen in Häuser ein, halten Kindern Messer an die Kehle“

Die Einwohner der bosnischen Grenzstadt Bihać verzweifeln an der derzeitigen Situation und demonstrierten gegen die aktuellen Zustände in ihrer Stadt.
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Proteste in Bihać: „Migranten brechen in Häuser ein, halten Kindern Messer an die Kehle“

Symbolbild: By Joachim Seidler, photog_at from Austria (20150904 174) [CC BY 2.0 ], via Wikimedia Commons [Bild zugeschnitten]

Die Einwohner der bosnischen Grenzstadt Bihać verzweifeln an der derzeitigen Situation und demonstrierten gegen die aktuellen Zustände in ihrer Stadt.

Bihać. In der bosnischen Grenzstadt Bihać haben am vergangenen Wochenende erneut Proteste stattgefunden. Hunderte Einwohner haben gegen die schlechte Lage protestiert, in der sich ihre Stadt schon seit Monaten befindet und die sich nicht zu bessern scheint (Die Tagesstimme berichtete). Mehrere tausend Migranten, überwiegend aus Afghanistan, halten sich derzeit im Stadtzentrum auf und sorgen damit teilweise für Unmut bei den Einwohnern. Diese fordern deshalb die Unterbringung der Migranten in Zentren außerhalb der Stadt und einen totalen Aufnahmestopp.

Demonstranten fordern Aufnahmestopp

Wie mehrere bosnische Medien berichten, haben sich Hunderte Menschen zusammengefunden, um gemeinsam und friedlich zu demonstrieren. Sie forderten, mehrere Tausend Migranten aus dem Stadtzentrum wegzubringen und in dafür geeigneteren Unterkünften unterzubringen. Sie haben den zuständigen Behörden außerdem eine Frist von 48 Stunden gesetzt, in der die ständige Ankunft neuer illegaler Einwanderer in die Stadt gestoppt werden soll. Diese würden täglich mit Bussen und Zügen aus Sarajevo ankommen. Die Demonstranten pochen darauf, dass die verantwortlichen Behörden ihren Pflichten nachkommen und angemessen auf die Zustände reagieren. Der Demonstrationsmarsch führte zunächst zum Sitz der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Danach wurden die Hauptverkehrsstraße und der Busbahnhof blockiert. Die Organisation, die sich um die Unterbringung und Versorgung der Migranten kümmert, soll im Stadtzentrum illegale Migrantencamps errichten haben.

In der Stadt ist man nicht mehr sicher

Sejo Ramić ist der Mann, der die Demonstration organisiert hat. Er meinte, „dass dies kein Protest gegen die Migranten ist“, sondern einfach nur zeigen soll, „dass die aktuelle Situation in unserer Stadt inakzeptabel ist.“ Es dürfe einfach nicht sein, dass die Einwohner Angst haben auf den Straßen, so der Organisator der Demonstration. Eine Teilnehmerin der Versammlung meinte ebenfalls, dass sich die Demonstration nicht gegen die Migranten richte, aber dass klar sei, dass sich die Stadt „Bihać nicht in ein Migrantenghetto verwandeln darf.“

Übergriffe auf Kinder

Laut Ramić sei es in letzter Zeit häufiger zu Angriffen, Plünderungen und anderen Vorfällen gekommen, die von Migranten ausgegangen seien. Einige Eltern würden bereits überlegen, ihre Kinder nicht mehr zur Schule zu schicken. Migranten würden teilweise in Häuser und in Grundschulen einbrechen, so der Initiator der Demonstration in einem Interview. Einem Schüler hätte man sogar „ein Messer an die Kehle gehalten, um das Handy und 30 Mark (bosnische Währung, Anm. der Redaktion) zu entwenden“.

Innenminister kommt Forderung nicht nach

Der Innenminister von Bosnien und Herzegowina, Aljoša Čampara, hatte indes Experten in die Stadt entsandt. Allerdings nicht, um die Migranten aus dem Zentrum und in geeignetere Unterkünfte zu bringen, sondern um sie von den Bürgern fernzuhalten. Čampara nannte es „unglaublich“, dass die Demonstranten den Bus am Eintreffen und die Migranten am Aussteigen hindern wollten.

Nachlesen:

Tausende Asylwerber warten: Bosnische Grenzstadt mit Situation überfordert (20.08.2018)

Alice Weidel (AfD): Kroatien und Bosnien‐Herzegowina bei Rückführung illegaler Migranten unterstützen  (24.09.2018)

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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