Russland: Tochter von Alexander Dugin bei Autoexplosion getötet
Der mutmaßliche Bombenanschlag könnte dem russischen Philosophen Alexander Dugin gegolten haben.
Moskau. – In der Nacht auf Sonntag ist Darya Dugina, Tochter des neo-eurasischen Philosophen und Publizisten Alexander Dugin, bei einem mutmaßlichen Mordanschlag nahe Moskau getötet worden. „Die Identität der Toten ist geklärt – es ist die Journalistin und Politologin Darja Dugina“, teilte das nationale Ermittlungskomitee am Sonntag mit. Die 29-Jährige stand wie ihr Vater auf der Sanktionsliste Großbritanniens und der USA.
Die genauen Umstände sind noch ungeklärt. Russischen Medienberichten zufolge explodierte eine am Auto Duginas angebrachte Bombe während der Fahrt in einer Vorstadtsiedlung im Moskauer Gebiet. Laut der Nachrichtenagentur Interfax war Dugina am Rückweg vom patriotischen Festival „Tradition“, das sie gemeinsam mit ihrem Vater besucht hatte. „Es war geplant, dass Vater und Tochter das Festival gemeinsam verlassen, Darja fuhr aber allein in dem Fahrzeug“, so Interfax.
Laut Angaben von Andrej Krasnow, Leiter der sozialen Bewegung Russkij Gorizont (Russischer Horizont) und ein persönlicher Bekannter, gehörte das Fahrzeug, in dem Dugina unterwegs war, eigentlich ihrem Vater. Es wird deshalb vermutet, dass der Anschlag Alexander Dugin – oder möglicherweise beiden – gegolten habe. „Die Terroristen des ukrainischen Regimes haben versucht, Alexander Dugin zu liquidieren und haben seine Tochter in die Luft gesprengt… im Auto“, schrieb etwa der Anführer der Separatistenhochburg Donezk, Denis Puschilin, auf Telegram.
Antiwestlicher Denker
Alexander Dugin ist ein radikaler Kritiker der Moderne, des Liberalismus und des Westens. In westlichen Medien wird er regelmäßig als Einflüsterer oder Vordenker des russischen Präsidenten Wladimir Putin dargestellt. Der tatsächliche Einfluss des neo-eurasischen Philosophen auf den Kreml ist jedoch umstritten.