Sri Lanka: 60 Verdächtige festgenommen

Die Behörden in Sri Lanka haben weitere 60 Verdächtige festgenommen und bereits acht der insgesamt neun Selbstmordattentäter identifiziert.
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Sri Lanka: 60 Verdächtige festgenommen

Bild: Staatschef von Sri Lanka, Maithripala Sirisena / U.S. Embassy Colombo, Sri Lanka [Public domain], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Die Behörden in Sri Lanka haben weitere 60 Verdächtige festgenommen und bereits acht der insgesamt neun Selbstmordattentäter identifiziert.

Colombo. Drei Tage nach den verheerenden Anschlägen mit fast 360 Toten und Hunderten Verletzten in Sri Lanka hat die Regierung weitere Details zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben. Insgesamt habe man acht der insgesamt neun Selbstmordattentäter bereits identifiziert, darunter auch eine Frau und den Anführer der Islamistengruppe. Außerdem seien weitere 60 Verdächtige festgenommen worden.

Vergeltung für Christchurch

Die Regierung schreibt die Anschlagsserie der einheimischen Islamistengruppe National Thowheeth Jama’ath (NTJ) zu (Die Tagesstimme berichtete). Die Tat soll mindestens sieben oder acht Jahre lang geplant gewesen sein, so Wijewardene. Die Anschlagsserie könnte als Vergeltungsmaßnahme für den Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch Mitte März ausgelöst worden sein. Wie Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene in einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärte, habe einer der Attentäter in Großbritannien und Australien studiert.

Größeres Netzwerk hinter Anschlägen

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Selbstmordanschläge für sich. Allerdings ließ sich die Echtheit des am Dienstag aufgetauchten Bekennerschreibens noch nicht überprüfen, Beweise für die Verbindung legte die Terrormiliz nicht vor. Obwohl der IS in seinem Stammgebiet in Syrien und dem Irak als besiegt gilt, warnen Experten vor der Gefahr von Anschlägen durch Extremisten.

Die Regierung ist überzeugt, dass die Islamistengruppe NTJ Hilfe aus dem Ausland gehabt haben müsse. „Wir glauben nicht, dass diese Angriffe von einer Gruppe von Menschen verübt wurden, die auf dieses Land begrenzt waren“, sagte Kabinettssprecher Rajitha Senaratne. „Es gab ein internationales Netzwerk, ohne das diese Angriffe nicht gelungen wären.“ An den Ermittlungen rund um die Anschlagsserie am Ostersonntag sollen sich nun auch Interpol-Mitarbeiter und FBI Agenten beteiligen.

Gefahr vor weiteren Anschlägen hoch

Der Staatspräsident von Sri Lanka, Maithripala Sirisena, betonte, dass die Gefahr weiterer Anschläge im Land sehr hoch sei. Man gehe davon aus, dass es weitere bewaffnete Terroristen im Land gebe. Die Polizei sei in höchster Alarmbereitschaft. Am Sonntag hatten die Behörden von Sri Lanka eine Ausgangssperre verhängt, diese wurde mittlerweile wieder aufgehoben. Auch der Flughafen von Colombo ist in Betrieb. Passagiere können diesen unter Vorweisung des Flugtickets erreichen. Von nicht notwendigen Reisen wird aber abgeraten. Seit dem 23.04. gilt ein landesweiter Ausnahmezustand, wodurch auch der Armee – zusätzlich zur Polizei – Exekutivgewalt verliehen wurde, wie es auf der Webseite des österreichischen Außenministeriums heißt.

Opferzahl weiter gestiegen

Am vergangenen Ostersonntag hatten sich nahezu gleichzeitig in drei Kirchen in mehreren Städten und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo mehrere Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Sie rissen dabei fast 300 Menschen mit in den Tod und haben mehrere Hunderte verletzt. Nach letzten Informationen der Polizei ist die Zahl der Todesopfer nun bereits auf 359 gestiegen.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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