Studie: Church of England vermeidet den Begriff „Kirche“ bei neuen Gemeindegründungen
Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Diözesen der Church of England bei neuen Gemeindegründungen bewusst auf den Begriff „Kirche“ verzichten und stattdessen Begriffe wie „Worship“ oder „Community“ bevorzugen.
London. – Viele Diözesen der Church of England verzichten laut einer aktuellen Studie bewusst auf den Begriff „Kirche“, wenn sie neue Gemeindeformen gründen. Dies berichtet die britische Church Times. Die Studie mit dem Titel „New Things: A Theological Investigation into the Work of Starting New Churches Across 11 Dioceses in the Church of England“ dokumentiert die Entwicklungen der letzten zehn Jahre, in denen rund 900 „neue Dinge“ gegründet wurden.
Auffallend ist, dass keine der elf untersuchten Diözesen den Begriff „Kirche“ als Hauptbegriff für diese „neuen Dinge“ verwendet. Die vom Centre for Church Planting Theology and Research an der Cranmer Hall in Durham herausgegebene Studie basiert auf Untersuchungen und Interviews, die zwischen November 2022 und Juni 2023 durchgeführt wurden.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Vielfalt der Ansätze in den Diözesen. Sechs Diözesen verwenden den Begriff „Worship“ (Gottesdienst), um neue Entwicklungen zu beschreiben, zwei den Begriff „Congregation“ (Gemeinde) und sieben den Begriff „Community“ (Gemeinschaft). Die Unterschiede im Umgang mit traditionellen kirchlichen Formen wie Gottesdienst und Sakramenten sind zum Teil erheblich. Nur eine Diözese orientiert sich ausdrücklich an anglikanischen Quellen.
Church of England will bunter werden
Der Bericht stellt fest, dass von den 900 „neuen Dingen“ nur fünf katholisch sind, was Beobachter des Wandels nicht überrascht. Der Trend zu evangelikal geprägten Projekten ist eindeutig. Die Studie hebt hervor, dass „neue Gottesdienstgemeinschaften“ oder „neue christliche Gemeinschaften“ oft als unzureichend beschrieben werden, um das traditionelle Verständnis von Kirche zu erfassen.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass die meisten dieser neuen Initiativen in bestehende Kirchengemeinden integriert wurden, anstatt eigenständige neue Kirchen zu gründen. Bei den meisten neuen Initiativen handelt es sich um „Revitalisierungen“ oder neue Gemeinden innerhalb bestehender Kirchen, von denen viele in benachteiligten Gebieten gegründet wurden.
Der Bericht weist auch darauf hin, dass viele der neu gegründeten Gemeinden nicht von Dauer sind, was unter anderem auf die Pandemie zurückzuführen ist. Schwierigkeiten bei der Leitung und der Etablierung in den Siedlungen werden als weitere Herausforderungen genannt.