Syrien: Erdogan droht US-Truppen mit „osmanischer Ohrfeige“
Zwei Tage vor dem geplanten Treffen mit den USA in Ankara lässt der türkische Präsident Erdogan mit einer Drohung an die US-Truppen in Syrien aufhorchen.
Das Verhältnis zwischen der Türkei und den USA hat sich in den letzten Monaten stetig verschlechtert. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, warnte der türkische Premier Erdogan am Dienstag die US-Regierung vor einer Konfrontation in Syrien.
Möglicher türkischer Angriff auf Kurdenmiliz
Hintergrund ist ein möglicher türkischer Angriff auf die Kurdenmiliz YPG im syrischen Manbidsch. Den dort stationierten US-Truppen drohte Erdogan mit einer „osmanischen Ohrfeige“.
„Natürlich werden wir nicht absichtlich auf sie zielen, aber wir verkünden jetzt schon, dass wir jeden Terroristen, den wir sehen, vernichten und ausmerzen werden – angefangen mit denen, die direkt neben ihnen stehen“, sagte der türkische Präsident unter Applaus der AKP-Abgeordneten.
Treffen am Donnerstag in Ankara
Am Donnerstag werden US-Außenminister Tillerson und Verteidigungsminister Mattis in Ankara erwartet. Ein Streitpunkt ist dabei das Verhältnis der USA zur Kurdenmiliz YPG. Die Türkei betrachtet die YPG als Teil der PKK, die in der Türkei und in Europa als Terrororganisation gilt. Dessen ungeachtet kündigte das Pentagon im Vorfeld an, jene Militärkoalition in Syrien, zu der auch die YPG zählt, mit weiteren 300 Millionen Dollar zu fördern. 2016 hatte die Militärkoalition mit Unterstützung der USA die Kämpfer des IS aus Manbidsch vertrieben.