Türkei-Wahl: Erdogan erhält absolute Mehrheit
Erdogan ist der große Gewinner der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei. Mit dem Wahlergebnis kann er seine Machtbefugnisse weiter ausbauen.
Die Wahlen am Sonntag wurden für Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zum großen Erfolg. Wie die staatliche Nachrichtenagtur Anadolu vermeldet, erhielt Erdogan in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl über 52 Prozent der Stimmen und damit auch die absolute Mehrheit. Sein größter Herausforderer, Muharrem Ince von der Republikanischen Volkspartei (CHP), erreichte demnach knapp über 30 Prozent.
Mehr Macht für Erdogan
Und auch das von Erdogans AKP angeführte Parteienbündnis erreichte die absolute Mehrheit in der türkischen Nationalversammlung. Erdogan kann mit den beiden Wahlergebnissen das von ihm gewünschte Präsidalsystem in der Türkei umsetzen. Er wird künftig Staats- und Regierungschef und erhält noch mehr Macht als zuvor.
Manipulationsvorwürfe
Die Opposition erhebt unterdessen Manipulationsvorwürfe bei der Stimmenauszählung. Mehreren Medienberichten zufolge hätten Wahlbeobachter Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung gemeldet. Bereits im Vorfeld warnten Kritiker vor einer „Ein-Mann-Herrschaft“ Erdogans.
Der türkische Staatschef sprach am Montagmorgen hingegen von einem Sieg der „Demokratie“ und des „Volkes“, der das „Land prägen“ werde.
Große Zustimmung in Deutschland und Österreich
Noch deutlicher als in der Türkei selbst lag die Zustimmung für Erdogan bei den Auslandstürken in Deutschland und Österreich. In Deutschland kam Erdogan nach Auszählung von fast 80 Prozent der Stimmen auf 65,7 Prozent – in Österreich waren es sogar 72 Prozent.