US-Bundesluftfahrtbehörde will mehr geistig und körperlich Beeinträchtigte einstellen
Die US-amerikanische Bundesluftfahrtbehörde wirbt im Rahmen einer Einstellungsinitiative für Vielfalt und Integration aktiv um Mitarbeiter mit „schweren geistigen“ Behinderungen, psychiatrischen Problemen und anderen geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen.
Die US-Bundesluftfahrtbehörde (FAA) will künftig mehr Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen rekrutieren. Das geht aus einer Ankündigung auf der Website der Behörde vom 23. März 2022 hervor. Zu den Behinderungen, die künftig bei der Einstellung von Bewerbern stärker berücksichtigt werden sollen, gehören demnach Hör- und Sehbehinderungen, fehlende Gliedmaßen, teilweise oder vollständige Lähmungen, Epilepsie, schwere geistige Behinderungen, psychische Behinderungen und Kleinwuchs. Die Initiative ist Teil des „Diversity and Inclusion“-Einstellungsplans der FAA, in dem es heißt: „Vielfalt ist ein wesentlicher Bestandteil der FAA-Mission, die darin besteht, einen sicheren und effizienten Luftverkehr in unserem Land und darüber hinaus zu gewährleisten“.
Nutzer sorgen sich um Sicherheit
Zuletzt waren die FAA und die Luftfahrtindustrie in aller Munde, nachdem am 5. Januar während eines Fluges von Alaska Airlines eine Klappe an einer Boeing 737 Max 9 geborsten war. Die FAA verhängte nach dem Vorfall ein Flugverbot für alle 737 MAX 9 und führt derzeit „umfangreiche Inspektionen“ und Wartungsarbeiten durch. Nach dem Vorfall behaupteten Kommentatoren in den Sozialen Medien und Personen des öffentlichen Lebens, dass das Forcieren von Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (Diversity, Equality and Inclusion – DEI) durch Fluggesellschaften und Flugzeughersteller das Fliegen unsicherer gemacht habe.
„Wollen Sie in einem Flugzeug fliegen, in dem das DEI-Einstellungsverfahren wichtiger ist als Ihre Sicherheit?“, schrieb etwa der Tech-Milliardär Elon Musk letzte Woche auf X. „Das passiert nämlich.“
Kritiker solcher Kommentare haben dem Argument widersprochen, dass die Priorisierung der DEI-Initiative das Reisen unsicherer gemacht habe.
„Vielfalt so wichtig“
Auf ihrer Website stellt die FAA fest, dass Menschen mit „schweren“ geistigen und körperlichen Behinderungen die am stärksten unterrepräsentierte Gruppe unter den Bundesbediensteten sind. „Weil Vielfalt so wichtig ist, unterstützt die FAA aktiv eine Vielzahl von Verbänden, Programmen, Koalitionen und Initiativen, um Mitarbeiter aus verschiedenen Gemeinschaften und mit unterschiedlichen Hintergründen zu unterstützen und zu berücksichtigen. Unsere Mitarbeiter sind unsere Stärke, und wir legen großen Wert darauf, in sie zu investieren und sie als solche zu schätzen“, so die FAA.
Auf die Frage, welche Aufgaben Menschen mit Behinderungen übernehmen könnten, erklärte die FAA gegenüber Fox News Digital, dass die Behörde qualifizierte Bewerber „aus so vielen Quellen wie möglich“ für eine Reihe von Positionen suche und prüfe. „Die FAA beschäftigt Zehntausende von Menschen in einer Vielzahl von Positionen, von Verwaltungsaufgaben bis hin zur Überwachung und Ausführung kritischer Sicherheitsfunktionen. Wie viele große Arbeitgeber sucht die Behörde proaktiv nach qualifizierten Bewerbern aus so vielen Quellen wie möglich, die alle strenge Qualifikationen erfüllen müssen, die natürlich je nach Position variieren“, erklärte die FAA.