Vorwurf der persönlichen Bereicherung: Georgische Legion in der Kritik

Die Georgische Legion steht wegen des Vorwurfs mangelnder Transparenz beim Sammeln von Spenden in der Kritik. Ein ukrainischer Soldat warnt nun sogar vor Spenden an die Legion.

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Kiew. – In wenigen Monaten ist es drei Jahre her, dass die Ukraine von Russland angegriffen wurde. Seitdem kämpfen zahlreiche ukrainische Soldaten im Land gegen die russischen Truppen. Unterstützung erhalten sie dabei nicht nur in Form von finanziellen Mitteln aus dem Ausland, sondern auch in Form von Soldaten, wie zum Beispiel ausländischen Legionen. Eine davon ist die Georgische Legion. Diese steht derzeit allerdings stark in der Kritik.

Warnung vor Spenden an Georgische Legion

Die Georgische Legion unterstützt die Ukraine eigentlich schon seit 2014 und ruft auf ihrer Website auch zu Spenden auf, um „unsere ukrainischen Brüder und Schwestern bei der Verteidigung ihrer Unabhängigkeit und territorialen Integrität gegen die russischen Besatzer zu unterstützen“. Doch genau davor, nämlich an die Georgische Legion zu spenden, wird derzeit in den Sozialen Netzwerken gewarnt.

Ein Account mit großer Reichweite, der einem ukrainischen Soldaten und ehemaligen Angestellten in der Softwarebranche gehört, wirft der Legion vor, keine transparenten Informationen über den Verbleib der Spendengelder zu veröffentlichen. Personen, die Fragen dazu stellten, würden blockiert. Außerdem würden die Leben von Unterstützern der proukrainischen Gemeinschaft bedroht.

„Schadet der Ukraine“

Der ukrainische Soldat betont in seinem Beitrag, zwischen den georgischen Soldaten in der Ukraine und der Georgischen Legion unterscheiden zu wollen. Er sei für die Ukraine, „aber ich denke, dieses Profil schadet der Ukraine“, so der Soldat, der damit auf das Profil der Legion anspielt. Sein Vorwurf: Sie sammle Spenden, die auf das persönliche PayPal-Konto von Taras Reshetylo fließen würden.

Es sei in Ordnung, Geld für einen guten Zweck in der Ukraine zu sammeln, sagte er. „Wir dachten, das GL-Konto würde genau das tun, aber vor kurzem wurde klar, dass dort Hunderttausende von Dollars gesammelt wurden, ohne dass Details darüber offengelegt wurden, wofür das Geld verwendet wurde“. Es sei, „als ob sie absolut NICHTS hätten, und sie blockieren jeden, der fragt, wohin die Spenden gegangen sind“.

Spender wollen Transparenz

Der Soldat zeigt sich enttäuscht. Schließlich würde ein solches Verhalten der Ukraine schaden. „Das Geld könnte an ukrainische Einheiten gehen, die dringend Schutzausrüstung brauchen“. Außerdem sei klar, dass nach diesem Vorfall einige Leute ihre Spenden an die Legion einstellen würden. „Das passiert, wenn Vertrauen missbraucht wird“, sagte er.

In den Sozialen Medien gibt es weitere Nutzer, die sich mehr Transparenz bei ihren Spenden wünschen. „Ich habe 3.692,11 $ an @georgian_legion gespendet und hätte gerne das gute Gefühl, dass das Geld für einen guten Zweck verwendet wurde ... nur so nebenbei“, schrieb ein Nutzer kürzlich auf X.

Legion ist „toxisch“ geworden

Generell sei es auch schwierig, Sympathie für die Legion zu empfinden. Das liege an der schlechten Kommunikation, meint der ukrainische Soldat. „Man hat den Eindruck, dass sie sehr toxisch geworden sind und die Ukrainer und ihre westlichen Geldgeber beleidigen und blockieren.“

Ein besonderes Augenmerk wird am Ende des Beitrags noch einmal auf Taras Reshetylo gelegt, der den X-Account der Legion verwalten soll. Er habe die Ukraine mitten im Krieg ohne Erklärung verlassen, um 2023 in den USA zu heiraten, heißt es. Männer im wehrfähigen Alter dürfen das Land aber eigentlich nicht verlassen. Das sei „eindeutig problematisch“.

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