Wegen „Masken-Vergehen“: Australien schiebt britische Journalistin ab

Es ist eine Schlagzeile, die noch vor anderthalb Jahren völlig unvorstellbar klang – und dennoch ist sie in der Corona-Zeit knallharte Realität. Es ging beim Vorfall um einen Verstoß gegen die besonders strikten Quarantäne-Regeln in Australien.
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Wegen „Masken-Vergehen“: Australien schiebt britische Journalistin ab

Bild (Hopkins 2018): RoyalForce451 via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0]

Es ist eine Schlagzeile, die noch vor anderthalb Jahren völlig unvorstellbar klang – und dennoch ist sie in der Corona-Zeit knallharte Realität. Es ging beim Vorfall um einen Verstoß gegen die besonders strikten Quarantäne-Regeln in Australien.

Sydney. – Jeder Einreisende nach „Down Under“ – und das sind wegen der Corona-Regeln je Bundesstaat nur wenige hundert Personen im Monat – muss sich 14 Tage lang isolieren. Dies galt auch für die rechte Kolumnistin Katie Hopkins, die dafür bekannt ist, sich auch zu diversen Reizthemen wie Migration keinerlei Blatt vor den Mund zu nehmen. Dies bringt ihr gleichermaßen eine große Fangemeinde wie viele Kritiker ein. Sie hätte nun an der Promi-Version einer Reality-Show teilnehmen sollen – aber nach ihrem „Masken-Gate“ kommt es nicht dazu.

Essenslieferant ohne Maske begegnet – Abschiebung

Was war geschehen? Hopkins – kein positiver Test ist bekannt – bestellte sich in ihrer Hotel-Quarantäne bei einem Essenslieferanten eine Mahlzeit. Diese nahm sie – entgegen der örtlichen Vorschriften – ohne Maske an der Hotelzimmer-Tür an. Die scharfe Kritikerin harter Corona-Maßnahmen teilte dies ihren Followern auf Instagram mit – eine Situation, die offenbar im Entzug ihres Visums gipfelte.

Die liberal-konservative Innenministerin Karen Andrews zeigte sich nämlich „entsetzt“ über Hopkins. Der Umstand, dass sie mit ihrem Verhalten hausieren gegangen wäre, sei „ein Schlag ins Gesicht aller Australier, die sich gerade im Lockdown befinden“. Sie bekundete das Interesse Australiens, die Britin rasch außer Landes zu bringen.

Regionale Lockdowns trotz niedriger Infektionszahlen

Die Causa wirft auch Fragen im Hinblick auf die australischen Vorschriften auf. Die vier größten Städte des Landes – Sydney, Melbourne, Perth und Brisbane – befinden sich seit Wochen in einem Lockdown. Dieser wurde verhängt, obwohl sich die 7-Tages-Inzidenz im niedrigen einstelligen Bereich (am Montag 3,1 Fälle je 100.000 Einwohner) befindet. Das heißt: Nur wenige hundert Menschen lieferten in der letzten Woche landesweit einen positiven Corona-Test ab.

Insgesamt betreffen die harten Einschränkungen mehr als 13 Millionen Australier – also gut die Hälfte der Einwohner des Landes. Obwohl die Lockdowns ursprünglich nur zwischen fünf Tagen und zwei Wochen dauern sollten, wurden sie seitdem mehrfach verlängert.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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