Deutschland: Inflation und hohe Lebenshaltungskosten dämpfen Black-Friday-Einkäufe
Der Black Friday verliert in Deutschland zunehmend an Attraktivität: 70 Prozent der Deutschen wollen aufgrund steigender Lebenshaltungskosten ihr Shoppingbudget reduzieren.
Berlin. – Der Black Friday, der weltweit als Schnäppchentag gilt, verliert in Deutschland an Attraktivität. Eine Analyse des Finanzdienstleisters Revolut zeigt, dass knapp 70 Prozent der Deutschen in diesem Jahr ihr Shoppingbudget reduzieren wollen. Steigende Lebenshaltungskosten und ein wachsendes Bewusstsein für verantwortungsvolles Ausgabeverhalten prägen das Konsumverhalten, wie Business Insider berichtet.
Inflation dämpft Kauflaune
Die Ergebnisse der Umfrage zeichnen ein klares Bild: 68 Prozent der Befragten planen, ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren. Hauptgrund ist die Inflation, die viele Haushalte zum Sparen zwingt. Gleichzeitig bleibt der Black Friday aber für viele ein Fixtermin. 42 Prozent nutzen die Angebote gezielt, um sonst unerschwingliche Produkte zu kaufen, heißt es in der Analyse.
Vor allem junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren zeigen großes Interesse an Rabatten. Über 90 Prozent dieser Altersgruppe gaben an, gezielt nach Schnäppchen zu suchen. Für 35 Prozent aller Befragten ist der Black Friday die ideale Gelegenheit für günstige Weihnachtseinkäufe, ein Drittel sieht den Tag als Belohnung für ein anstrengendes Jahr.
Kaufverzicht und Boykott
Bei aller Beliebtheit gibt es auch eine Gegenbewegung: Rund 20 Prozent der Deutschen verzichten am Black Friday bewusst auf Einkäufe. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. Fünf Prozent der Befragten gehen noch einen Schritt weiter und boykottieren den Tag aus Prinzip.
Ein bemerkenswerter Trend ist die Bereitschaft, für die Black-Friday-Einkäufe einen Kredit aufzunehmen. Acht Prozent der Befragten können sich vorstellen, für größere Anschaffungen einen Kredit aufzunehmen. Bei den 18- bis 24-Jährigen liegt dieser Wert mit 23 Prozent deutlich höher. Auch Kreditkarten spielen eine wichtige Rolle: Jeder fünfte Deutsche nutzt sie, bei den jungen Erwachsenen ist es sogar ein Drittel.
Online-Handel bleibt führend
62 Prozent der Konsumenten bevorzugen den Online-Handel, aber auch der stationäre Handel bleibt mit 25 Prozent ein wichtiger Bestandteil des Geschäfts am Black Friday. Unterschiede zeigen sich bei den Geschlechtern: Während 65 Prozent der Frauen lieber online einkaufen, sind es bei den Männern nur 58 Prozent.