„Die Zeichen im Handwerk stehen auf Abschwung“

Experten warnen auf der Internationalen Handwerksmesse vor weiteren Belastungen. Um zwölf Prozent steigt die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2022.

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„Die Zeichen im Handwerk stehen auf Abschwung“

Jörg Dittrich

© Hawekam, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Auf der Internationalen Handwerksmesse treffen sich seit Mittwoch in München zahlreiche Vertreter und Experten der Branche. Die Stimmung ist schlecht, viel Kritik ist zu hören, so der Tagesspiegel. „Wir brauchen eine Entlastung von Steuern und Abgaben und vor allem von Bürokratielasten“, sagte Handwerkspräsident Jörg Dittrich zu Beginn und fügte an, dass die Bürokratie das Handwerk erwürgen würde. Krisen seien nicht das Problem, aber die Bürokratie würde zu langsam arbeiten und somit wenig ermöglichen. Dem Handwerk machen vor allem die hohen Energiepreise zu schaffen. Wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im Vorfeld der Messe mitteilte, ist die Nachfrage in den vergangenen Monaten zurückgegangen.

Laut einer Umfrage der Creditreform unter 1.300 Handwerksbetrieben in Deutschland ist die Investitionsbereitschaft auf einem Tiefpunkt: Nur noch 47 Prozent der Betriebe wollen in nächster Zeit Investitionen tätigen. Selbst auf dringend notwendige Ersatzinvestitionen werde aufgrund steigender Finanzierungskosten und der schwachen Auftragsentwicklung teilweise verzichtet. Auch bei der Suche nach Arbeitskräften und Auszubildenden hätten 83 Prozent der befragten Betriebe Schwierigkeiten. „In Verbindung mit rückläufigen Auftragseingängen und der Zinswende stehen die Zeichen im Handwerk auf Abschwung“, sagte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung hinzu. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war vor Ort: „Ich weiß, viele Betriebe ächzen und stöhnen unter den hohen Preisen. [...] Ich glaube, dass das Handwerk zu einem Konjunkturmotor wird“.

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