Erneuerbare-Energien-Gesetz: Alter Wein in neuen Schläuchen

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird keine Überraschungen bringen. Nur diejenigen, die in der Realität leben und rechnen können, dürften wieder einmal erstaunt sein über die öko-sozialistischen Planwirtschaftsziele der bundesdeutschen Regierung.
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10.9.2020
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Erneuerbare-Energien-Gesetz: Alter Wein in neuen Schläuchen

Olaf Kosinsky / CC BY-SA [Bild zugeschnitten]

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird keine Überraschungen bringen. Nur diejenigen, die in der Realität leben und rechnen können, dürften wieder einmal erstaunt sein über die öko-sozialistischen Planwirtschaftsziele der bundesdeutschen Regierung.

Kommentar von Ulrich Novak

Jeder weiß heute, dass erneuerbare Energien im Rahmen der sogenannten Energiewende gefördert werden und dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen großzügig subventioniert wird. Diese Subventionen werden über den Strompreis auf alle Stromverbraucher umgelegt, weshalb die deutschen Strompreise die höchsten in Europa sind. Das Ganze wird im EEG geregelt, das nun Ende September ebenfalls erneuert werden soll und muss, da sein Geltungszeitraum und damit Teile des Fördersystems partiell abgelaufen sind.

Unsinnige Windenergiekonzeption

Damit der planwirtschaftliche Umbau der europäischen Energieversorgung allgemein und der deutschen im Besonderen gelingt, hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) einen Entwurf vorgelegt, indem die Bundesregierung einen Ökostromanteil von 65 Prozent bis 2030 sowie Klimaneutralität bis 2050 anstrebt. Ob dabei des von den deutschen Stadtwerken prognostizierten, steigenden Strombedarfs bis 2030 wegen der gehypten Elektromobilität und der stets beschworenen Digitalisierung Rechnung getragen wird, bleibt dahingestellt.

Besonders die Förderung der völlig unsinnigen Windenergiekonzeption scheint dem CDU-Minister am Herzen zu liegen. So will das Berliner Polit-Schwergewicht Windkraftanlagen gerade im windarmen Süden Deutschlands stärker fördern; das bis dato nicht gelöste Speicherproblem der dem launischen Wind abgerungenen Energie und der Ausbau von ungeliebten Stromtrassen sollen so obsolet werden. Um die Akzeptanz der riesigen umweltschädlichen Windmühlen in der Bevölkerung und in den beschlussfassenden Gemeinden zu erhöhen, sollen künftig Kommunen an jeder Kilowattstunde neuer Windräder laut Entwurf zur Reform des EEG künftig mitverdienen. Mit höheren Mengenzielen will man den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen, denn aufgrund vieler Proteste und auch aufgrund der fehlenden ökonomischen Sinnhaftigkeit war die windige Branche in den letzten Monaten in eine schwere Umsatz- und Ausbaukrise geraten.

Stauch: „Keine Förderungen für Öko-Glücksritter“

Hans Peter Stauch, der für die AfD als Mitglied im baden-württembergischen Landtag sitzt, erklärt dazu: „Nur tatsächlich umweltgerechte und nachhaltige Technologien dürfen mit Steuergeldern gefördert werden, keinesfalls irgendwelche investment-gierigen Öko-Glücksritter, die uns auf den Abfällen ihres unausgegorenen Mistes sitzen lassen. So ist doch gerade bei den Windkraftanlagen zum Beispiel die Entsorgungsproblematik stillgelegter Anlagen bis heute nicht befriedigend gelöst. Dazu kommt, dass die sogenannte Energiewende ein völlig überhastet umgesetztes Konzept ist. Unsere ausländischen Nachbarn machen mit unsrem Öko-Strom und ihrer konventionell erzeugten Energie gute Preisdifferenzgeschäfte mit der Bundesrepublik. Wenn aufgrund der Wetterlage zu viel Strom im Markt ist, nehmen die Österreicher, Franzosen und Tschechen diesen Strom billig oder mit Bonus ab. Wenn allerdings das deutsche Netz Strom braucht, kostet uns das richtig viel Geld. Und was, wenn alle ihren selbst erzeugten Strom selbst brauchen und ihn nicht weiter an Deutschland als noch größtem Industrieland Europas veräußern? Black-out-Szenarien sind kein leerer Wahn und eine zukunftssichere, steuerzahler- und wirtschaftsfreundliche Energieversorgung sieht anders aus, als sie Herr Altmaier in seiner EEG-Novelle skizziert.“


Über den Autor:

ULRICH NOVAK, Absolvent der Ludwig-Maximilians-Universität München, ehem. TV-Produzent, Sachbuchautor und seit fast zwanzig Jahren freiberuflich tätig. Seit 2019 ist Novak auch Chefredakteur des Grazer Freilich-Magazins. Der dreifache Familienvater sucht auf vielartige Weise, den Begriff der Freiheit, den wir Freien meinen, mit Leben zu erfüllen. Österreich ist für den gebürtigen Niedersachsen ein höchst sympathisches, wirklich sehr unergründliches, kulinarisch wunderbar und landschaftlich fast überall schön ausgestattetes Terrain mit großer Geschichte.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
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