Euro fällt auf tiefsten Stand seit 20 Jahren
Das System Euro scheint angesichts der globalen Verwerfungen an seine Grenzen zu gelangen. Am Montag ist die Gemeinschaftswährung der Eurozone auf ihren tiefsten Stand seit 2002 gefallen.
Während die US-Zentralbank (Fed) den Zins weiter und weiter nach oben schraubt, hat die Europäische Zentralbank (EZB) bisher keine ernsthaften Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung ergriffen. Dies hat unter anderem zur Folge, dass der Euro beständig an Wert verliert. Im August 2022 erhielt man für einen Euro durchschnittlich 1,01 US-Dollar. Im Vorjahresmonat war ein Euro noch 1,18 Dollar wert. Das entspricht einem Wertverlust von 14,4 Prozent.
Am Montagmorgen erreichte die Gemeinschaftswährung einen neuen Tiefpunkt, als sie auf 0,9879 Dollar abrutschte – den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Am Freitag hatte die EZB den Referenzkurs auf 0,9993 Dollar festgesetzt. Am Dienstag zeichnete sich eine leichte Erholung ab, in der Früh kostete der Euro 0,9950 Dollar.
Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit setzt der deutschen Industrie zu: Traditionsreiche Unternehmen wie Hakle rutschen in die Insolvenz, andere Unternehmen fahren als Reaktion auf den Gasmangel die Produktion herunter. Auch die Börsenteilnehmer scheinen zunehmend das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft zu verlieren, der Leitindex DAX rutschte am Montag 3,4 Prozent ins Minus.
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