Ökonomen prognostizieren Verteilungskonflikte in Deutschland

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) prognostiziert Verteilungskonflikte und eine sinkende Wirtschaftsleistung für die Bundesrepublik.

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Ökonomen prognostizieren Verteilungskonflikte in Deutschland

Gebäude des IfW Kiel

© Angela Husfeld, CC0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Berlin. - Der Anstieg der Energiepreise ist eine nachhaltige Belastung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands. Die Folge ist eine Verschärfung der bereits eingetretenen demografisch bedingten Verlangsamung der Wachstumsdynamik. Der Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft wird sich nach der aktuellen Mittelfristprojektion des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) auf nur noch 0,4 Prozent pro Jahr verlangsamen. Stefan Kooths, Konjunkturchef und Vizepräsident des IfW Kiel, sagt: „Deutschland steht vor einem schwierigen Jahrzehnt, das von Verteilungskonflikten stärker geprägt sein wird als bisher.“

Kein Vorteil durch hohe Zuwanderung

Der Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft wird sich bis zum Jahr 2027 auf nur noch 0,4 Prozent pro Jahr verlangsamen und damit nur noch etwa ein Drittel des bisherigen langjährigen Durchschnitts von rund 1,3 Prozent erreichen. Die Alterung der Gesellschaft und die damit verbundene Verknappung des Arbeitskräfteangebots sowie die Belastung durch strukturell höhere Energiepreise sind die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Mit 45,9 Millionen Erwerbstätigen wird 2024 der Höhepunkt auf dem Arbeitsmarkt erreicht. Danach scheiden mehr Menschen aus dem Erwerbsleben aus als neue hinzukommen. Durchschnittlich knapp 200.000 Erwerbspersonen pro Jahr gehen dem deutschen Arbeitsmarkt dann verloren.

An diesen vernichtenden Zahlen ändert auch die hohe Zuwanderung der vergangenen Jahre nichts. Obwohl jährlich rund 350.000 Menschen aus dem Ausland zuwandern, was im historischen Vergleich sehr hoch ist, schrumpft die erwerbsfähige Bevölkerung. Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer kommentiert: „Die AfD-Fraktion im Bundestag setzt diesen neoliberalen Phantasien eines globalen Arbeitskräftemarktes ein klares Konzept entgegen: Neben der in Deutschland vorhandenen Potentiale, Qualifizierung und Beschäftigung der hunderttausenden einheimischen Arbeitslosen und ein Ende der Altersdiskriminierung in deutschen Betrieben. Vor allem müssen aber die Unternehmen in Deutschland endlich erkennen, dass sie qualifizierte und motivierte Mitarbeiter am ehesten mit vernünftigen Löhnen gewinnen.“

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