Produktivität in Deutschland auf 15-Jahres-Tief
Neben der sinkenden Produktivität steht Deutschland auch vor einem drohenden Kollaps der Bauwirtschaft.
Berlin. – Der wirtschaftliche Wohlstand eines Landes wächst mit seiner Produktivität. Daten der Bundesbank zeigen nun, dass die Produktivität in Deutschland heute niedriger ist als vor 15 Jahren. Seit 2018 sinkt sie sogar rasant. Unter Produktivität versteht man in Deutschland den realen Wert der von einer Arbeitseinheit in einer bestimmten Zeit erbrachten Leistung. Der Ökonom Diego R. Faßnacht betont auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), dass ein Land ohne natürliche Ressourcen und mit einer demografischen Situation wie Deutschland aber genau die umgekehrte Entwicklung bräuchte, um seinen Standard halten zu können.
Ökonomen skeptisch
Die beschriebene Entwicklung reiht sich ein in eine Reihe weiterer negativer Beobachtungen. So berichtete Handwerkspräsident Jörg Dietrich von einem drohenden Kollaps im Baugewerbe. Zudem stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr um ein Fünftel. Generell verliert die Konjunktur in der EU zunehmend an Schwung. Von Deutschland als neuem „kranken Mann Europas“ will man öffentlich aber noch nicht sprechen, obwohl die Vorhersagen der Ökonomen für das wirtschaftlich wichtigste Land der EU weiterhin pessimistisch sind. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet mit einem Rückfall in die Rezession und senkte seine Konjunkturprognose auf minus 0,5 Prozent.