Edemissen: Elternbrief um Doktorspiele in einer Kita sorgt für Aufregung

In der niedersächsischen Gemeinde Edemissen hat kürzlich ein Elternbrief für Aufregung gesorgt. Darin sei unter anderem von „Doktorspielen“ die Rede gewesen, hieß es in Medienberichten. Die betroffene Kindertagesstätte, die den Brief verschickt hatte, weist die Vorwürfe zurück.

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Edemissen: Elternbrief um Doktorspiele in einer Kita sorgt für Aufregung

Laut dem Brief sollte etwa der eigene Körper erforscht werden.

© IMAGO / Funke Foto Services

Edemissen. – Eltern in Edemissen sind empört über einen Elternbrief der Kita Schwalbennest, der eine Diskussion über das Konzept der Einrichtung zur „Körpererfahrung“ ausgelöst hat. Die Peiner Allgemeine berichtete über den Fall. In dem Brief war von „Doktorspielen“ und „Räumen“ zur Erforschung des eigenen Körpers die Rede. Viele Eltern waren schockiert. Ein besorgter Vater äußerte sich besorgt über die Erwähnung von „Doktorspielen“ und „Massagen“ in dem Brief. Er argumentierte, dass Kinder selbst entscheiden sollten, wann sie sich mit ihrem Körper beschäftigen, und betonte die Notwendigkeit, den Eltern die Wahl zu lassen. Die Kita reagierte auf die Vorwürfe und erklärte, dass es Missverständnisse über die Formulierungen im Brief gegeben habe. Die Gemeinde Edemissen als Trägerin der Einrichtung betonte, dass mit „offenen Räumen“ der offene Austausch gemeint sei und nicht die physischen Räume.

Angeblich nur ein Missverständnis?

Die Themen „Körpererfahrung“ und „Gesundheit in der Kita“ würden in den Gruppen der Kita intensiv diskutiert. Die Kinder hätten die Möglichkeit, freizusprechen und Fragen zu stellen; gleichzeitig würden Regeln erarbeitet und Tabuzonen kommuniziert. Die Kita Schwalbennest ist eine junge Einrichtung, die erst 2023 eröffnet wurde. Sie bietet 60 Krippenplätze für Kinder von ein bis drei Jahren sowie zwei U-3-Kindergartengruppen mit 50 Plätzen für Kinder von zwei bis sieben Jahren.

Die familienpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Vanessa Behrendt, hatte sich besorgt über die pädagogischen Konzepte in Kindertagesstätten geäußert. Sie warnte davor, dass Konzepte wie Körpererkundung und Doktorspiele Kinder anfällig für Missbrauch machen könnten. Behrendt betonte die Notwendigkeit für Eltern, diese Konzepte kritisch zu hinterfragen, da sie oft undurchsichtig und nicht transparent kommuniziert würden. Die Kommunen forderte sie auf, bei der Auswahl des Personals besonders sorgfältig vorzugehen, um einen angemessenen Schutz der Kinder zu gewährleisten.

Die Politikerin warnte davor, dass Kinder durch solche Konzepte ihren natürlichen Schutzinstinkt verlieren könnten, der es ihnen ermöglicht, in Gefahrensituationen „Nein“ zu sagen. Sie appellierte an die Kommunen, alle pädagogischen und Kinderschutzkonzepte transparent zu machen und zu veröffentlichen. Der Fall erinnert an einen ähnlichen Vorfall in Hannover, wo ebenfalls ein Elternbrief einer Kindertagesstätte für Aufregung sorgte. Das Ministerium schaltete das Landesjugendamt ein, um das pädagogische Konzept und das Kinderschutzkonzept der Einrichtung zu überarbeiten.

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