Gender-Streit: DFB verhängt Strafe, bietet aber selbst nur Produkte für zwei Geschlechter an

Wegen eines Banners beim Spiel in Ingolstadt ermittelt der Deutsche Fußball-Bund gegen den Drittligisten Dynamo Dresden. In den Sozialen Netzwerken wird der DFB dafür kritisiert und gefragt, wann der Verband gegen den eigenen Fanshop ermitteln will.

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Gender-Streit: DFB verhängt Strafe, bietet aber selbst nur Produkte für zwei Geschlechter an

Fans des Dynamo Dresden mit einem Banner, auf dem steht, dass es nur zwei Geschlechter gibt.

© IMAGO / Zink

Leverkusen/Dresden. – Fans des Drittligisten Dynamo Dresden haben am vergangenen Sonntag beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt ein Transparent mit der Aufschrift „Es gibt nur einen lächerlichen DFB ... und zwei Geschlechter!“ hochgehalten. Damit nahmen sich die Fans wohl ein Beispiel an den Fans des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Diese hatten im November vergangenen Jahres beim Spiel gegen Werder Bremen ein Banner mit der Aufschrift „Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter“ hochgehalten. Dafür hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun eine Geldstrafe verhängt. Insgesamt 18.000 Euro muss der Bundesligist „wegen diskriminierenden unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger“ zahlen.

Verfahren gegen Dynamo Dresden eingeleitet

Von Seiten des Gerichts hieß es, Bayer Leverkusen könne bis zu 6.000 Euro „für präventive Maßnahmen gegen Diskriminierung“ verwenden. Da Leverkusen das Urteil bereits akzeptiert hat, ist es rechtskräftig. Zuvor hatte Geschäftsführer Fernando Carro die Aktion als „geschmacklos und falsch“ bezeichnet. Der DFB schrieb auf X (ehemals Twitter), die Leverkusen-Fans hätten gegen die „Rechts- und Verfahrensordnung in Bezug auf die geschlechtliche bzw. sexuelle Identität“ verstoßen. Ob Dynamo Dresden wie Leverkusen mit einer Geldstrafe belegt wird, wird sich wohl erst in den kommenden Monaten zeigen. Der DFB hat inzwischen die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens angekündigt. Dabei gehe es um eine Spielunterbrechung nach einem Investoren-Protest, ein Banner und das Abbrennen von Pyrotechnik, teilte der Verband der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Ob es wie im Fall Leverkusen zu einer Geldstrafe kommt, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen.

Die verhängte Strafe sorgte unterdessen in den Sozialen Medien teilweise für Stirnrunzeln. Denn während das DFB-Sportgericht Geldstrafen für die Behauptung verhängt, es gäbe nur zwei Geschlechter, werden im eigenen Fanshop Waren für nur zwei Geschlechter, nämlich Männer und Damen, angeboten. „Wann ermittelt der DFB endlich gegen den eigenen Fanshop?“, fragt etwa der AfD-Landtagsabgeordnete Carlo Clemens auf X (früher Twitter) dazu und ergänzt seinen Beitrag mit dem Bannerspruch: „Es gibt nur einen lächerlichen DFB. Und zwei Geschlechter.“

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