Hannover: Gewaltkriminalität erreicht Höchststand

In Hannover hat die Zahl der Messerangriffe in den letzten Jahren zugenommen. Seit Beginn der Erfassung im Jahr 2020 ist die Zahl bis zum vergangenen Jahr um 56,9 Prozent gestiegen.

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Hannover: Gewaltkriminalität erreicht Höchststand

Allein im November 2023 kam es in Hannover zu zwei tödlichen Messerangriffen.

© IMAGO / Maximilian Koch

Hannover. – Die Gewaltkriminalität in der Region Hannover hat einen neuen Höchststand erreicht. Das geht aus der neuen Kriminalstatistik hervor. Demnach registrierte die Polizeidirektion fast 5.000 Taten, darunter Mord, Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung und Raub, aber auch viele Angriffe mit Messern, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtet. 2014 waren es noch 3.573 Taten. Der Anstieg von 2022 auf 2023 beträgt 14,1 Prozent.

Zwei tödliche Angriffe allein im November

Wie die Zahlen zeigen, wurden im vergangenen Jahr in der Region Hannover 54 Straftaten gegen das Leben begangen, davon zwölf Mordfälle und 25 (versuchte oder vollendete) Totschlagsdelikte. Die restlichen Taten verteilen sich auf fahrlässige Tötung und illegale Schwangerschaftsabbrüche. Darüber hinaus kam es allein im November 2023 zu zwei tödlichen Angriffen. Am 14. November soll ein psychisch kranker 21-Jähriger zunächst in einer Spielhalle einen Gast erstochen haben. Anschließend soll er vor einem Hotel einen Hotelangestellten getötet haben. Wenige Tage zuvor war es in Vahrenwald zu einem Tötungsdelikt gekommen, bei dem ein 21-Jähriger auf eine gleichaltrige Frau eingestochen hatte. Sie erlag später ihren Verletzungen.

Auch in der Region Hannover ist die Zahl der Messerattacken erneut gestiegen. Demnach gab es 822 Taten, 2022 waren es 786. Das entspricht einem Anstieg von 4,6 Prozent. Die Zahlen basieren auf der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Polizeidirektion Hannover. Im Gegensatz zu anderen Delikten werden Messerangriffe allerdings erst seit 2020 gesondert ausgewertet und in der PKS erfasst. Um als Messerangriff gewertet zu werden, muss es nicht zu einer vollendeten Tat gekommen sein. Definitionsgemäß handelt es sich bereits um einen Messerangriff, wenn ein Messer als Drohmittel eingesetzt wurde. Seit Beginn der Erfassung im Jahr 2020 nimmt die Zahl dieser Angriffe zu: Seit 2020 (524 Angriffe) bis zum vergangenen Jahr um 56,9 Prozent. Den größten Anstieg gab es in diesem Zeitraum von 2021 (589 Taten) auf 2022 (786) – das entspricht 33,4 Prozent, wie die HAZ berichtet.

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