Musik als Deckmantel: So salonfähig sind Antifa-Gewaltfantasien im Mainstream
Jedes System ist von „Kulturschaffenden“ flankiert. Im heutigen Deutschland haben „linke“ Künstler weitgehend Narrenfreiheit – bis hin zu Gewaltfantasien gegen Andersdenkende.
Die Kunstfreiheit ist ein hohes Gut, doch ihre heutige Auslegung ist einseitig: Wer sich positiv auf die eigene Identität bezieht, sieht sich mit Boykottaufrufen und Deplatforming konfrontiert. Während Corona wurden Künstler, die sich kritisch gegen Maßnahmen äußerten, ausgegrenzt. Wer hingegen vom „Schrei nach Liebe“ singt, sitzt 30 Jahre später als Pseudorevoluzzer in der Tagesschau und wirbt unter dem Beifall des Mainstreams für die staatliche Impfkampagne und ein Verbot der AfD. Wohl wissend, dass man damit denen Tür und Tor öffnet, die ihre „richtige“ Gesinnung mit Gewaltfantasien garnieren.
Unliebsame „in ihre Löcher“ prügeln
Denn alles, worüber Mainstream-„Punks“ wie Die Ärzte in den letzten Jahrzehnten gesungen haben, verkommt in Inhalt und Wirkung zum Kinderlied gegen das Machwerk, das der linke Rapper Danger Dan 2021 im ZDF vorstellte. „Rein spekulativ“ drohte er dem rechten Verleger Götz Kubitschek mit Pfeil und Bogen. AfD-Chef Alexander Gauland unterstellte er eine Nähe zum Nationalsozialismus, Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer beschimpfte er als „Antisemiten“.
Es folgte ein hypothetischer „Aufruf, die Welt von den Faschisten zu befreien und sie zurück in ihre Löcher reinzuprügeln noch und nöcher“. Das sei „alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, jubelte der Frontmann der Antilopen-Gang, die ihrem Nummer-eins-Album Anarchie und Alltag eine Bonus-CD mit dem Titel Atombomben auf Deutschland beilegte. Für die Industrie offenbar kein Problem: Das Major-Label Warner übernahm den weltweiten Vertrieb.
Detail am Rande: Einige Jahre zuvor war eine Gruppe um Kubitschek tatsächlich Ziel eines gewalttätigen Antifa-Angriffs im Umfeld der Frankfurter Buchmesse geworden.
Präsidenten-Sanktus für antideutsche Gewaltfantasien
Unter den Mitwirkenden der Bonus-CD war auch Jan „Monchi“ Gorkow, Frontmann der linksextremen Band Feine Sahne Fischfilet, die einst im Verfassungsschutzbericht von Mecklenburg-Vorpommern auftauchte. SPD-Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb für ihren Auftritt – trotz Texten wie „Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck […] Deutschland verrecke, das wäre wunderbar.“
Wegen einer Auseinandersetzung mit rechten Demonstranten, bei der Stühle zwischen den Kontrahenten geflogen sein sollen, musste er sich einmal vor Gericht verantworten, wurde aber freigesprochen. Die Idee des militanten Kampfes gegen rechts findet sich aber auch in den Liedtexten wieder: „Wir sind zurück in unsrer Stadt und scheißen vor eure Burschenschaft. [...] Wir haben Bock auf Stress und 'ne Menge Hass.“
Linksextremisten verüben wieder brutale Anschläge auf politische Gegner. Trotzdem wird das Problem in der öffentlichen Debatte noch immer verharmlost. In dieser FREILICH-Ausgabe zeigen wir, wie sich die Antifa-Szene radikalisiert und wie groß die Gefahr wirklich ist, die von ihr ausgeht.
Jetzt abonnieren
Wenn Sie jetzt abonnieren, erhalten Sie die aktuelle FREILICH-Ausgabe schon in Kürze direkt nach Hause! Hier abonnieren: www.freilich-magazin.com/abonnieren
Mordfantasien gegen AfD und Co.
Nicht bei Fäkalfantasien vor dem Burschenschafterhaus blieb es bei der Rap-Combo K.I.Z., die wie Feine Sahne Fischfilet Teil des von den Altparteien mitgetragenen „Wir sind mehr“-Konzerts in Chemnitz im September 2018 war. Im Video zur Single Nach wie vor rennt der Protagonist mit Wurfsternen, Äxten, einer Pistole und einem Schwert in einen Raum, in dem sich auch drei Personen aufhalten, die verdächtig nach den AfD-Politikern Alice Weidel, Björn Höcke und Alexander Gauland aussehen; dem Double von Letzterem wird der Kopf abgeschlagen.
Solche Entgleisungen sind kein Einzelfall: Im Video zu Kantholz der Berliner Band Egotronic wird die Feier zum 65. Geburtstag des konservativen Journalisten Matthias Matussek nachgespielt. In dem Clip sind auch Vertreter alternativer Medien, AfD-Politiker und andere Akteure des patriotischen Vorfelds zu sehen. In der Nähe postiert sich eine Attentäterin, die mit Zielfernrohr und Laseraufsatz auf die Gäste der Feier zielt und diese terrorisiert.
Rapper wollen „AfD-ler vernichten“
Auch der Rapper Vizzion träumt in seinem Lied Todfeind von Angriffen auf Andersdenkende: Der „Todfeind steht rechts“, deshalb „die Fäuste geballt und die Wumme geladen“. Er nennt das „Antifaschismus im Auftrag der Kunst: Gebe Faschos per Faustschlag, die Hautfarbe Schlumpf“. Erst vor wenigen Wochen wurde der Augsburger AfD-Politiker Andreas Jurca brutal zusammengeschlagen und trug riesige Blutergüsse im Gesicht davon (FREILICH berichtete).
Zusammen mit seinem Kollegen Camaro hat Vizzion den Song 161 aufgenommen – der Titel ist eine Chiffre für die militante Antifa-Szene. Darin singt er „Kommt ruhig näher, wir vernichten jeden AfD-ler“. Sein lyrisches Ich definiert sich darin als „auch Täter“, sein Kollege will „Nazis boxen“ und meint damit eigentlich alle Nichtlinken.
Metal-Antifa mit Sturmmasken
Antifaschistische Gewaltphantasien kennen jedoch keinen festen Musikstil, wie die US-amerikanische Industrial-Metal-Band Ministry in ihrem Song Antifa zeigt: „Antifa is coming for you, they won’t survive. We‘re not snowflakes, we are the Antifa.” In dem Musikvideo werden linksextreme Ausschreitungen ebenso verherrlicht wie politische Gewalt, die Einschränkung der Meinungsfreiheit und Brandanschläge. Die Band tritt vermummt auf.
Das größte deutsche Metal-Label „Nuclear Blast“ hatte kein Problem damit, den Song auch als Single zu veröffentlichen. Die Fachpresse hofiert die Band seit Jahren. Auf der anderen Seite kennt man kein Pardon: Erst vor wenigen Tagen erschien ein tendenziöses Funk-Video, in dem zwei Journalistinnen auf Metal-Festivals auf „Patch-Jagd“ gingen und Merchandise-Stände mit Aufnähern des Black-Metal-Projekts Burzum von den Veranstaltern vom Gelände werfen ließen.