3100 Jobs in Gefahr: Viertgrößter Stahlproduzent Deutschlands vor dem Ende
Mehr als zehn Prozent der deutschen Rohstahlproduktion passiert in Duisburg. Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann stehen nun aufgrund der Klimaziele vor dem Aus.
Duisburg. – Der viertgrößte Stahlproduzent Deutschlands, nämlich Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) in Duisburg, muss wahrscheinlich seine Tore schließen. Grund hierfür ist die notwendige Umstellung auf eine klimaneutrale Stahlproduktion. Laut Angaben der IG Metall steht die Finanzierung des angesprochenen Vorhaben auf der Kippe. In letzter Konsequenz würden somit fast mehr als 3.000 Angestellte ihre Arbeit verlieren. „Das wäre das Ende des zweitgrößten Hüttenwerks Deutschlands“, berichtete ein Gewerkschaftsvertreter.
Hochöfen sollen ersetzt werden
Den Hintergrund stellt die unter dem Stichpunkt „Dekarbonisierung“ geplante klimaneutrale Produktion von Stahl dar. Dazu möchte HKM innerhalb von 20 Jahren, also von 2025 bis 2045, die aktuell in Betrieb stehenden Hochöfen durch sogenannte Direktreduktionsanlagen ersetzen. Bei diesen Anlagen soll dann kontinuierlich immer mehr „klimaneutraler“ Wasserstoff eingesetzt werden. Für die Umsetzung fehlen aber bis zu zwei Milliarden Euro an Investitionen. Ohne ausreichende Geldmittel für neue Technologien sei man nach 2030 laut der IG Metall und dem Betriebsrat nicht mehr wettbewerbsfähig, da der CO2-Austoß die Produktionskosten zu sehr verteuern würde. Die CO2-Bepreisung zwingt also HKM zu einer Umstellung. Die Gesellschafter sind sich dabei uneins – Vallourec plant, seine 20-prozentige Beteiligung an HKM aufzugeben.