Nach Brückeneinsturz: AfD fordert Priorität für heimische Infrastruktur
Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke hat am Mittwoch nicht nur den Stadtverkehr lahmgelegt, sondern bedroht auch den Frachtverkehr auf der Elbe. Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Bochmann kritisiert die Politik scharf für ihre Versäumnisse und fordert nun schnelle Maßnahmen, um ein weiteres mögliches Problem zu verhindern.
Dresden. – In der Nacht zum Mittwoch sind Teile der Dresdner Carolabrücke, die die historische Altstadt mit der Neustadt verbindet, in die Elbe gestürzt. Der Brückeneinsturz betraf Fuß- und Radwege sowie Straßenbahngleise und führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Stadt (FREILICH berichtete). Menschen kamen nicht zu Schaden. „Jedoch spiegelt genau diese Katastrophe den Zustand der gesamten Bundesrepublik, insbesondere seiner Regierung, wider“, kritisiert nun der AfD-Bundestagsabgeordnete René Bochmann.
„Zuerst in eigene Infrastruktur investieren“
„Während die heimische Infrastruktur zum Nachteil der deutschen Bürger und ihrer Wirtschaft fahrlässig aufs Gröbste vernachlässigt wurde, verteilte man lieber dafür vorgesehene finanzielle Mittel für irrsinnige Projekte in der ganzen Welt“, so der Politiker. Solche Schäden wären vermeidbar gewesen, ist er sich sicher. Sie seien seit dem letzten Brückenzustandsbericht billigend in Kauf genommen worden. „Mit großem Glück geschah dies nicht im Berufsverkehr oder während der Passage eines Passagier- oder mit Gefahrgut beladenem Binnenschiffes“.
Bochmann übte auch direkte Kritik an der Bundes- als auch Landesregierung. Diese würden sich lieber „mit dem Wahlkampf zur eigenen Existenzsicherung und dem Kampf gegen 'Rechts' beschäftigen“. Der Einsturz zeige aber, dass Deutschland zuerst die eigene Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig machen müsse, damit die Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibe. Erst dann sollten andere Projekte in der Welt unterstützt werden. Damit spielt er darauf an, dass Deutschland Infrastrukturprojekte in anderen Ländern fördert, zum Beispiel den Ausbau von Radwegen in Peru im Jahr 2020 mit 20 Millionen Euro.
Einsturz könnte zu weiterem Problem führen
Nach dem Einsturz stehe die wichtige Bundeswasserstraße vor einer möglicherweise längeren Sperrung, befürchtet Bochmann. Vor allem der Güterverkehr zwischen Deutschland und Tschechien könne dadurch erheblich beeinträchtigt werden, was eine Verlagerung der Gütertransporte auf andere Verkehrsträger notwendig mache. Um diese Auswirkungen abzumildern, drängt er auf eine zügige Räumung der Elbe. Die Aufräumarbeiten seien nicht nur für die Wiederherstellung des Frachtverkehrs von großer Bedeutung, sondern auch zur Vermeidung eines weiteren Problems: Angesichts der prognostizierten Starkregenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter bestehe die Gefahr, dass die Brückenteile in der Elbe einen Damm bilden könnten. Dies würde die Hochwassergefahr in den angrenzenden Gebieten Dresdens massiv erhöhen.