AfD gewinnt in Thüringen – Mainstream spricht von Wahlniederlage
Die Kommunalwahlen am Sonntag gelten als Stimmungstest für die Landtagswahl in Thüringen im September. Wie die Ergebnisse nun zeigen, konnten sich AfD und CDU bei den Kreistags- und Stadtratswahlen deutlich von ihren Mitbewerbern absetzen.
Erfurt. – Am Sonntag fanden in Thüringen Kommunalwahlen statt, bei denen rund 1,7 Millionen Menschen wahlberechtigt waren. Auf X teilte der Grünen-Politiker Christian Meyer einen Artikel der Bild-Zeitung, der von einer Pleite für Stefan Möller und einem herben Rückschlag für die AfD in Thüringen sprach, und fügte hinzu: „Überall Niederlagen. So wird #Höcke nicht Ministerpräsident. Zum Glück für #Thüringen. Danke an die über 80 Prozent, die nicht #AfD gewählt haben.“ In den Kommentaren reagierten die Nutzer mit Häme. Denn schaut man sich die Ergebnisse genauer an, hat die AfD bei der Wahl am Sonntag in Thüringen stark abgeschnitten.
Deutliche Zugewinne bei Kreistags- und Stadtratswahlen
So konnte im Landkreis Altenburger Land der AfD-Landratskandidat Heiko Philipp die meisten Stimmen auf sich vereinen. Mit 33 Prozent verfehlte er jedoch die erforderliche absolute Mehrheit. In zwei Wochen muss er sich in einer Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten und Amtsinhaber Uwe Melzer durchsetzen. In acht weiteren kreisfreien Städten und Landkreisen schaffte es die AfD unter die beiden stärksten Bewerber. Lediglich in den kreisfreien Städten Weimar und Suhl sowie im Landkreis Schmalkalden-Meiningen konnten sich die jeweiligen Amtsinhaber von CDU und SPD im ersten Wahlgang durchsetzen. In den meisten Landkreisen und kreisfreien Städten sind Stichwahlen erforderlich.
Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen konnte die AfD deutliche Zugewinne verzeichnen. In zehn Landkreisen und der kreisfreien Stadt Gera liegt die Partei deutlich vorn. Die CDU liegt in acht Kreisen und kreisfreien Städten vorn. Die AfD konnte thüringenweit mehr Wähler von sich überzeugen als 2019. Die Zugewinne liegen zwischen fünf und 15 Prozentpunkten. Lediglich im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt verlor die AfD leicht um 1,1 Prozentpunkte. Hintergrund ist eine zweite AfD-Liste im Landkreis.