AfD-Kandidat holt 46,7 Prozent bei Landratswahl
Vor der Landratswahl in südthüringischen Sonneberg hatte Björn Höcke das Ziel ausgegeben, dass seine Partei den ersten AfD-Landrat Deutschlands stellen wird. In zwei Wochen könnte das Realität werden.
Sonneberg. - Bei der Landratswahl in Sonneberg in Südthüringen hat der AfD-Politiker Robert Sesselmann die Hälfte der Stimmen erhalten und wäre beinahe zum ersten AfD-Landesrat Deutschlands gewählt worden. Nach Auszählung der Stimmen aller Stimmbezirke erhielt Sesselmann am Sonntag 46,7 Prozent der Stimmen und lag damit vor dem CDU-Kandidaten Jürgen Köpper, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorging. Nach vorläufigem Ergebnis erreichte Köpper 35,7 Prozent. Die Stichwahl ist in zwei Wochen für den 25. Juni geplant.
Höcke zeigt sich erfreut
Erst vor wenigen Wochen hatte es im brandenburgischen Oder-Spree-Kreis eine Stichwahl zwischen Kandidaten von AfD und SPD mit knappem Ausgang gegeben. Am 18. Juni steht die Stichwahl um den Poste des Oberbürgermeisters zwischen Kandidaten von AfD und SPD in Schwerin an.
Auf Twitter zeigte sich Thüringens AfD-Chef Björn Höcke über das Ergebnis sichtlich erfreut: „Mit knapp 47 Prozent hat mein Fraktionskollege Robert Sesselmann das beste AfD-Ergebnis in der ersten Runde einer Landratswahl erreichen können“, schrieb der 51-Jährige bei Twitter. Nur etwa drei Prozentpunkte hätten gefehlt, um der erste AfD-Landrat zu werden. „Das wollen und werden wir für #Thüringen schaffen!“, schrieb Höcke.
SPD und FDP wollen AfD-Landrat verhindern
Indes kündigte der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt an, dass seine Partei noch einmal massiv um Wählerstimmen werben will. „Wir werden in den nächsten zwei Wochen alles geben, damit Sonneberg stabil bleibt“, sagte er. Die Wähler, die mit ihrer Stimmen für die AfD Protest hätten ausdrücken wollen, hätten das nun getan. „Aber jetzt geht es um die Frage Sacharbeit, Vernunft und Fortschritt mit Jürgen Köpper oder inhaltsleere Parolen, die den Landkreis Sonneberg gegen die Wand fahren.“
Nachdem im Landkreis Sonneberg die beiden übrigen Kandidatinnen, die von Linken und Grünen unterstützte Nancy Schwalbach (Grüne) und Anja Schönheit (SPD), es nicht in die Stichwahl schafften, warb Thüringens SPD-Chef Georg Maier für eine Wahl des CDU-Kandidaten. Auch Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich sprach sich für Köpper aus. „Das Ergebnis der Landratswahl ist nicht gut für den Landkreis Sonneberg“, erklärte Kemmerich. „Die Chance im zweiten Wahlgang sollte sein, die über 50 Prozent Nichtwähler zu mobilisieren, um das Ergebnis zugunsten des Kandidaten der CDU, Jürgen Köpper, positiv für den Landkreis zu gestalten.“