AfD laut Umfrage stärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern
Nach einer aktuellen Umfrage würde die AfD in Mecklenburg-Vorpommern mit 28 Prozent die meisten Stimmen erhalten, gefolgt von der SPD mit 22 Prozent. Dies könnte zu einer schwierigen Regierungsbildung führen.
Schwerin. – Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des NDR hat die AfD ihren Vorsprung in Mecklenburg-Vorpommern ausgebaut. Würde jetzt der Landtag gewählt, käme die AfD mit 28 Prozent auf die meisten Stimmen. Sie läge damit deutlich vor der regierenden SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die auf 22 Prozent käme. Bereits in der letzten Umfrage im Mai war die AfD als stärkste Kraft im Landtag prognostiziert worden.
Schwierige Regierungsbildung absehbar
In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab, sollte die AfD bei der nächsten Landtagswahl tatsächlich stärkste Fraktion werden. Die SPD, derzeit zweitstärkste Partei, hätte rechnerisch nur die Möglichkeit einer Koalition mit der CDU und dem BSW, um die AfD von der Regierungsbildung auszuschließen. Theoretisch denkbar wäre auch ein Bündnis aus SPD, CDU und Linken – allerdings müsste die CDU für eine solche Koalition ihre Vorbehalte gegenüber der Linkspartei aufgeben.
Sonntagsfrage Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern 03. November 2024
in Prozent, nächste Wahl voraussichtlich 2026
Einen deutlichen Abwärtstrend zeigt die Umfrage auch für die kleineren Parteien. Die Grünen, die derzeit noch im Landtag vertreten sind, fielen auf vier Prozent und würden damit den Wiedereinzug verpassen. Ähnlich schlecht schneidet die FDP ab, die seit Monaten in Umfragen unter der Parlamentsgrenze liegt. Auch die Linke kämpft ums politische Überleben und stagniert bei fünf Prozent.
SPD weicht vom Bundestrend ab
Interessant ist der deutliche Unterschied zwischen der SPD auf Landes- und Bundesebene. Während die Landes-SPD in der Umfrage 22 Prozent erreicht und sich damit deutlich vom Bundestrend abhebt, zeigen die Zahlen zur Bundestagswahl ein anderes Bild: In Mecklenburg-Vorpommern käme die SPD bei einer Bundestagswahl nur auf 16 Prozent – und läge damit deutlich hinter AfD und CDU.
Die nächste Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern ist für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant, sofern die derzeitige rot-rote Koalition aus SPD und Linken bis dahin im Amt bleibt. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Kräfteverhältnisse weiter entwickeln und welche Koalitionsoptionen das Wahlergebnis tatsächlich zulässt.