AfD-Politiker ehrt in Namibia begrabene deutsche Soldaten
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im nordrhein-westfälischen Landtag, Sven Tritschler, hat während einer Delegationsreise nach Namibia einen Kranz am Denkmal für die deutschen Soldaten niedergelegt und damit Kritik bei Grünen und SPD ausgelöst.
Windhuk. – Im Rahmen einer Delegationsreise nordrhein-westfälischer Landtagsabgeordneter nach Namibia legte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Sven Tritschler, einen Kranz am Denkmal für deutsche Soldaten nieder. Dies geschah im Rahmen der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit, die zwischen 1884 und 1915 während der Herrschaft des Deutschen Reiches in der Region zahlreiche Opfer forderte.
Ehrung der Soldaten
Tritschler sagte in einer Erklärung, man lege den Kranz „für alle dort begrabenen deutschen Soldaten“ nieder, um ihnen als Repräsentanten des Volkes Respekt zu erweisen. Die Aktion fand im Anschluss an die offizielle Delegationsreise statt und wurde auf Tritschlers Instagram-Kanal dokumentiert. Er versprach, sich nach seiner Rückkehr weiter zu äußern.
Tritschlers Entscheidung, der deutschen Soldaten zu gedenken, löste Kontroversen aus. Kritiker, darunter die Co-Vorsitzende der Grünen im NRW-Landtag, Verena Schäffer, und die SPD, sahen darin eine Provokation und Verharmlosung der Kolonialverbrechen. Schäffer äußerte sich auf Instagram empört und bezeichnete die Geste als „Verhöhnung der Opfer“. Sie betonte, dass die Reise dazu diene, das Wissen über die koloniale Vergangenheit zu vertiefen und zur Versöhnung beizutragen.