Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

AfD-Wahlflyer: CDU-Politiker erhebt skurrilen Nazi-Vorwurf

Erst kürzlich will eine bekannte deutsche Influencerin einen Nazi-Code im Wahlprogramm der AfD entdeckt haben. Nun will ein CDU-Bundestagsabgeordneter einen solchen in einem AfD-Wahlflyer gesehen haben.

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AfD-Wahlflyer: CDU-Politiker erhebt skurrilen Nazi-Vorwurf

In einem aktuellen AfD-Werbeflyer meint der CDU-Abgeordnete Kuban einen versteckten Code zu erkennen.

© IMAGO / Political-Moments

Berlin. – Am übernächsten Sonntag wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Im Wahlkampf, der nun in die heiße Phase geht, werden von den Vertretern und Anhängern der einzelnen Parteien entsprechend harte Bandagen aufgefahren. Besonders im Fokus steht dabei die AfD, die nach aktuellen Umfragen sehr gute Chancen auf ein starkes Abschneiden bei der Wahl hat, weshalb vor allem die CDU bestrebt ist, möglichst viele Wähler davon zu überzeugen, ihr statt der AfD die Stimme zu geben. Ein CDU-Bundestagsabgeordneter versucht dies derzeit mit einer Videobotschaft, die seit Montag in den Sozialen Medien viral geht, deren Ernsthaftigkeit aber von vielen Beobachtern in Frage gestellt wird.

Platzierung für CDU-Politiker kein „Unfall“

Bereits seit einigen Tagen kursiert in den Sozialen Medien ein kurzer Clip, in dem ein Mann einen AfD-Wahlwerbeflyer aufklappt, auf dessen Vorderseite rechts eine Familie mit einem Haus mit einem Fenster im Hintergrund zu sehen ist und auf dessen Rückseite die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel abgebildet ist. Hält man den Flyer nun vor eine Lichtquelle, legt sich das Fenster des Hauses so über Weidels Gesicht, dass es sich direkt unter ihrer Nase befindet. Betrachter sehen darin ein Hitlerbärtchen, so auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban, der den Clip zum Anlass für eine Videobotschaft genommen hat. „Da wird mal wieder kräftig am rechten Rand gefischt“, erklärt er darin. Der ein oder andere werde vielleicht sagen: „Hmm, das sieht eher aus wie ein Unfall“. Aber Kuban ist sich sicher: „Nee, nee, nee, das ist ne übliche Masche, um noch die letzten Nazi-Wähler abzuholen“.

Kubans Kurzvideo hat seit Montag bereits fast 2.000 Kommentare hervorgerufen. Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah fragt: „Meinen Sie das ernst?“ Sven Tritschler, AfD-Politiker aus Nordrhein-Westfalen, will von Kuban wissen, ob es sich um einen Satire-Account handele. Wieder andere empfehlen Kuban, zum Arzt zu gehen und eine Therapie zu machen.

Nazi-Code wegen Seite 88

Erst kürzlich hatte das Video einer bekannten deutschen „Momfluencerin“, die auch Mitglied der Linken ist, ebenfalls für Irritationen gesorgt. Sie will im Wahlprogramm der AfD nämlich einen Nazi-Code entdeckt haben. „Ich habe gerade ins Wahlprogramm der AfD geguckt und da ist mir was aufgefallen. Und ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist“, so die junge Frau die weiter ausführt: „Und zwar wollte ich nachgucken, was die AfD eigentlich so plant wegen Krieg im Endeffekt und da steht: 'Verteidigungspolitik – Wiederherstellung der Wehrfähigkeit Deutschlands', Seite 88. Wollen die mich verarschen? Don't tell me, dass das ein Zufall ist. Es ist kein Zufall. Das ist kein Zufall.“

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