„Aus Versehen“: CDU Thüringen teilt Hitler-Höcke-Video und erntet massive Kritik
Im Vorfeld der Landtagswahl in Thüringen sorgt ein Video der CDU für Aufregung. Es zeigt Björn Höcke als Hitler-Marionette. Das Video sei fälschlicherweise auf dem CDU-Account geteilt worden, heißt es seitens der Partei.
Erfurt. – Morgen wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Nach jüngsten Umfragen hat die AfD weiterhin die besten Chancen auf den ersten Platz. Dahinter käme die CDU auf Platz zwei und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf Platz drei. Alle Parteien kämpfen noch um die letzten Stimmen. Dass Wahlkampf manchmal auch geschmacklose Formen annehmen kann, zeigt ein Blick auf die Tage vor der Wahl. So kursiert seit Freitag in den Sozialen Medien ein Video, das eine Instagram-Story der CDU Thüringen zeigt, in der Björn Höcke als Marionette an einem Rednerpult zu sehen ist. Sichtbar sind also auch Strippen. Doch wer zieht die Fäden? Das Bild fährt hoch und das Gesicht Adolf Hitlers erscheint.
CDU spricht von Fehler
Bereits am Freitag äußerte sich die CDU auf X zu dem Video. „Dieses Video ist nicht von der CDU Thüringen erstellt, beauftragt oder willentlich gepostet worden“, heißt es in einer Antwort unter dem Video. Der Fehler sei „durch eine Verwechselung eines Accounts passiert und so fälschlicherweise bei uns veröffentlicht worden“. Die CDU distanziere sich von Darstellung, Intention und Inhalt.
Nicht nur das Video selbst, sondern auch die Antwort der CDU wird massiv kritisiert. „Alter… Was für Leute haben denn Zugriff auf eure Kanäle!?“, will der AfD-Politiker Martin C. T. Kohler wissen. „Achso, wolltet ihr den Müll also per Troll Account unters Volk bringen? Lol!“, schreibt ein anderer. „Das klingt, als ob die CDU Thüringen inoffizielle Accounts führt, um intransparent schmutzigen Wahlkampf führen zu können“, meint ein weiterer Nutzer.
Hitler-Höcke-Vergleich des ZPS
Dass der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke mit Hitler in Verbindung gebracht oder gar verglichen wird, ist nicht neu. Erst vor wenigen Tagen sorgten in Erfurt schwarz-weiße Plakate des linksradikalen „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) für Aufregung (FREILICH berichtete). Auf ihnen war die Aufschrift „Er ist wieder da“ zu lesen – eine Anspielung auf den Roman von Timur Vermes, in dem Adolf Hitler im Jahr 2011 mitten in Berlin auf einer grünen Wiese wieder zum Leben erwacht. Darunter war auf dem Plakat auch Björn Höcke abgebildet, rechts neben ihm Adolf Hitler. Außerdem waren die Worte „Nie wieder ist jetzt“ zu lesen – eine Parole, die sich gegen Antisemitismus richtet und in den letzten Monaten vermehrt auf Demonstrationen gegen Rechts zu hören und auf Plakaten zu lesen war.