Auslandsgeheimdienst: Hohes Anschlagsrisiko in Deutschland
In einem Papier des estnischen Auslandsgeheimdiensts (EFIS) wird das Anschlagsrisiko in Deutschland als sehr hoch eingeschätzt. Deutschland sei demnach eines der Länder mit dem höchsten Risiko für terroristisch-motivierte Anschläge.
Berlin. – Wie „Die Welt“ berichtet, wird in einem vom EFIS veröffentlichten Report von einem hohen Anschlagsrisiko in Deutschland gesprochen. Außerdem wird auf mögliche Manipulationsversuche Russlands in Bezug auf die anstehenden Europawahlen hingewiesen.
„Das Risiko bleibt hoch“
Die zuständigen Geheimdienstexperten schätzen das Risiko für Terroranschläge in Deutschland als weiterhin sehr hoch ein. So sei Deutschland eines der gefährdetsten Länder in Europa. Neben Deutschland zählen Frankreich, Großbritannien, Spanien und Belgien zu den Ländern mit einem deutlich erhöhten Risiko.
Der Geheimdienst verweist auch auf die deutschen Behörden. Diese gehen davon aus, dass derzeit mindestens 11.000 radikale Islamisten in der Bundesrepublik ansässig sind, unter denen sich 980 als „Gefährder“ eingestufte Personen befinden sollen.
Als Gefährder werden in diesem Zusammenhang alle Personen bezeichnet, welche die Mittel dazu besitzen, einen Terroranschlag auszuüben.
200 Terroristen kommen bald frei
Des Weiteren sei damit zu rechnen, dass in den nächsten zwei Jahre circa 200 verurteilte Terroristen aus Gefängnissen der EU entlassen werden.
Der Geheimdienstexperte kommentiert dies wie folgt: „Man kann davon ausgehen, dass es in Gefängnissen zu einer andauernden Radikalisierung kommt“.
Russland und die EU-Wahl
Neben einem hohen Anschlagsrisiko sieht der Geheimdienst des NATO-Staates für Deutschland eine große Bedrohung durch mutmaßliche russische Manipulationsversuche. Diese sollen sich vor allem auf die anstehende EU-Wahl am 26. Mai 2019 beziehen. Neben Deutschland seien besonders Frankreich und Italien im Visier der Manipulanten.