Berlusconi plädiert für konservative Einheitspartei
Silvio Berlusconi, Parteichef der Forza Italia, brachte erneut die Möglichkeit ins Spiel, mit den anderen beiden Regierungsparteien zu einer gemeinsamen Partei zu fusionieren.
Rom. - Es ist ein Gedankenspiel mit gewaltiger Sprengkraft. Der ehemalige Premierminister und Parteichef der Forza Italia, Silvio Berlusconi, deutete erneut eine mögliche Fusion der drei Mitte-Rechts-Parteien der Regierung an. So könnte aus der Forza Italia, der Lega und den Fratelli d'Italia eine „Einheitspartei“ werden. Man setze sich „aus loyalen Beziehungen zwischen verschiedenen politischen Kräften“ zusammen, so Berlusconi im Interview. Diese Pläne unterstützt auch der ehemalige italienische Innenminister Matteo Salvini. Er bekräftigte in der Vergangenheit diese Pläne und bremste den 84-jährigen Berlusconi doch aus: „Berlusconi hat eine einzige Mitte-rechts-Partei vorgeschlagen, doch ich habe mir Zeit gelassen. Man kann in zwei Wochen keine gemeinsame Partei erfinden“, so Salvini während der letzten Wahl.
Fusion wäre europäische Zeitenwende
Mit einer Fusion könnten die drei Parteien grundlegende Veränderungen in der Europäischen Union anstoßen. Denn jede Partei gehört einer anderen Parteienfamilie im Europäischen Parlament an. Die Forza ist Mitglied der EVP, die Lega gehört der ID an und die Fratelli d´Italia ist Teil der Gruppe „Europäische Konservative und Reformer“ (EKR) an. Bislang gilt als äußerst fraglich, ob Regierungschefin Meloni für eine solch enge Zusammenarbeit bereit ist, erzielt ihre Partei derzeit doch rund 30 Prozent in den Umfragen. Von Spannungen innerhalb der Regierung kann jedoch keine Rede sein, eine Mehrheit der Bevölkerung steht hinter dem Mitte-Rechts-Bündnis.