Brandenburg: Berndt zu Kalbitz-Nachfolger an Fraktionsspitze gekürt
Am Dienstag entschied sich die Nachfolge von Andreas Kalbitz an der Spitze der Brandenburger AfD-Landtagsfraktion. Mit Hans-Christoph Berndt kommt ein Mandatar ins Amt, der für eine offene Nähe zur patriotischen Zivilgesellschaft steht.
Potsdam. – Berndt ist ein Mann von der Basis, der zuerst durch seine leitende Tätigkeit bei der Bürgerinitiative „Zukunft Heimat e.V.“ von sich reden machte. Im Tagesstimme-Interview im Vorjahr bekundete er, dass ein patriotisches Mosaik für ihn ein zentrales Anliegen sei: „Straße und Parlament dürfen für uns kein Gegensatz sein“, so das Credo des Mannes aus Cottbus.
Gegen Interims-Fraktionschef Hohloch durchgesetzt
Bei der Wahl um den Vorsitz der Landtagsfraktion kandidierte Berndt gegen Kalbitz bisherigen Vize und derzeitigen parlamentarischen Geschäftsführer Dennis Hohloch sowie die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, Birgit Bessin. Berndt, der auf Basis eines Direktmandats im Potsdamer Landtag sitzt, bekam elf Stimmen – gegenüber sieben für Hohloch und drei für Bessin.
Der Aufstieg ist ein rasanter – übt der neue Fraktionschef doch erst seit der jüngsten Landtagswahl sein Mandat aus. Zu Gute dürfte Berndt dabei kommen, dass er mit Vertretern verschiedener Strömungen „kann“. Auch wenn ihn einige Beobachter als vermeintlichen Gegenspieler Kalbitz sahen, deutet derzeit nichts darauf hin, dass sich am bisherigen solidarisch-patriotischen Kurs der AfD Brandenburg etwas grundlegend ändern soll – im Gegenteil.
„Zukunft Heimat“ widerspricht etabliertem Narrativ
Denn mit Senkrechtstarter Berndt setzte sich jedenfalls ein Kandidat beim Rennen um die Nachfolge durch, dessen Linie als betont basisorientiert gilt. Politische Kommentatoren vor allem aus den Reihen des Establishments nutzten seine gute Vernetzung in der patriotischen Zivilgesellschaft indes als Katapult für einen Hinweis, dass sich auch Berndt im Visier des Verfassungsschutzes befinde.
„Zukunft Heimat“ sieht in der Zuschreibung eines vermeintlichen Rechtsextremismus ein klar politisches Manöver. Man halte seinen langjährigen Sprecher jedenfalls für keinen Extremisten. Die neue Einstufung des unbescholtenen Bürgers und ehemaligen Mediziners sei ohnehin relativ jung.
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