CDU-Politiker bekennt: „Kampf gegen rechts“ ist „historische Aufgabe“ der CDU
In weniger als einem halben Jahr wird in Thüringen gewählt. Für einige Politiker hat der Wahlkampf bereits begonnen. Ein CDU-Politiker hat sich nun offen zu den Aufgaben der CDU geäußert und lässt dabei tief in die Karten blicken.
Erfurt. – Im Herbst dieses Jahres wird im mitteldeutschen Bundesland Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Folgt man den aktuellen Umfragen, so liegt derzeit vor allem die patriotische AfD mit ihren Spitzenkandidaten Björn Höcke und Stefan Möller vorn, während die derzeitige Minderheitsregierung von Bodo Ramelow aus Linkspartei, Grünen und SPD, die von der christdemokratischen Fraktion im Amt gehalten wird, keine realistische Chance auf eine Fortsetzung von Rot-Rot-Grün hat. Vor allem für die CDU könnte es eine schmerzhafte Wahl werden, denn obwohl der Linkspartei, die im jetzigen Landtag die Mehrheit hat, massive Verluste drohen und auch die Ampelparteien an Zustimmung verlieren, können sie laut Umfragen nicht davon profitieren.
„Kampf gegen rechts“ als historische Aufgabe
Entsprechend schlecht scheint die Stimmung in der Thüringer CDU zu sein, weshalb man offenbar den Kurs gegen die AfD, die laut Umfragen am meisten von der Wählergunst profitieren könnte, verstärken und vertiefen will. Der CDU-Politiker Stefan Gruhner, früher selbst Landtagsabgeordneter, heute aber Fraktionsgeschäftsführer, nachdem er sich bei der Wahl 2019 in seinem Wahlkreis einem AfD-Politiker geschlagen geben musste, wetterte auf X (früher Twitter) heftig gegen den rechten Konkurrenten. Mit Blick auf einen AfD-Kandidaten aus dem Kyffhäuserkreis, Robert Teske, der auf den „CDU-Demokratiebus“, der zu einer linken Demo fuhr, verwies, konterte der ehemalige JU-Landeschef Gruhner pathetisch: „Konservativ ist das Gegenteil von rechtsextrem“. Im „Kampf gegen rechts“ sieht er auch die „historische Aufgabe“ der CDU. „Es ist schon immer historische Aufgabe der CDU, das Böse & Aggressive am rechten Rand kleinzuhalten. Deshalb stellen sich Konservative der Angeblichen Alternative, die eine Gefahr für unser Zusammenleben und Wohlstand ist, entgegen.“
In den Kommentaren gab es Kritik, teilweise auch Spott. „Immerhin gestehen Sie ein, dass der zentrale Sinn der Christdemokratie das Verhindern tatsächlich konservierender, rechter Politik ist und die CDU somit nichts weiteres als die Türsteher linker Kräfte darstellt“, schrieb etwa FREILICH-Autor Marvin T. Neumann. Ein anderer User schrieb lakonisch: „Konservative können geduldet werden, solange sie die nützlichen Idioten der Linken sind“, während ein anderer angesichts des ausgerufenen „Kampfes gegen rechts“ nur konsterniert meinte: „Die CDU ist also links“. Guhner selbst reagierte auf keinen der Kommentare.