CDU-Politikerin Ludwig: „Brandmauer“ zur AfD ist undemokratisch
Sollte die CDU ihre strikte Ablehnung gegenüber der AfD überdenken? Immer mehr Parteimitglieder stellen die „Brandmauer“ in Frage.
Potsdam. – In der CDU wächst der Unmut über die strikte Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD. Immer mehr Abgeordnete und Parteimitglieder stellen die sogenannte „Brandmauer“ zur AfD infrage und sehen darin ein Hindernis für eine pragmatische Politik. Erst am Montag hatte sich die Thüringer CDU-Landtagsabgeordnete Martina Schweinsburg für Gespräche mit der AfD ausgesprochen (FREILICH berichtete).
„Brandmauer“ in der Kritik
Nun hat sich mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig eine weitere Stimme kritisch zur „Brandmauer“ geäußert. Gegenüber der konservativen Wochenzeitung Junge Freiheit bezeichnete sie die „Brandmauer“ als „höchst undemokratisch“ und betonte, dass die CDU gerade mit Blick auf die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen den Wählerwillen nicht ignorieren dürfe. Ludwig tritt bei der nächsten Landtagswahl in Brandenburg wieder an. Zuvor war sie mehrere Jahre Mitglied des Bundestages.
Trotz wachsender innerparteilicher Kritik hält die Parteiführung bislang an ihrem harten Kurs gegenüber der AfD fest. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage lehnen allerdings 45 Prozent der CDU-Mitglieder eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht grundsätzlich ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich die innerparteilichen Spannungen in den kommenden Wochen entwickeln werden, insbesondere angesichts der bevorstehenden Wahl in Brandenburg.