„Coole Kids haben kein Vaterland“: Warum grüne Studenten nicht stolz auf Österreich sind
Die Hochschulgruppe GRAS hat am österreichischen Nationalfeiertag ein deutliches Zeichen gegen Nationalstolz gesetzt. In den Sozialen Medien erntete sie dafür heftige Reaktionen.
Wien. – Am 26. Oktober wurde in Österreich der Nationalfeiertag begangen – ein Tag, an dem sich viele auf ihr Land besinnen. Für viele Österreicher ist dieser Tag auch Anlass, stolz auf ihr Land und seine Errungenschaften zu sein. Die Hochschulgruppe „grüne und alternative Student_innen“ (GRAS) wählte hingegen eine andere Perspektive und sorgte mit einem kritischen Statement unter dem Motto „Coole Kids haben kein Vaterland“ in den Sozialen Medien für Aufsehen.
Kritik an Umweltpolitik und politischen Verhältnissen
In dem auf Facebook geteilten Beitrag äußert sich die Gruppe zu gesellschaftlichen und politischen Themen des Landes und stellt fest: „Wir sind nicht stolz auf ein Land, das Jahrzehnte lange (sic) die Klimakrise ignoriert hat“. Damit stellt die Gruppe die langjährige Umweltpolitik Österreichs in Frage.
Ein weiteres Zitat in dem Beitrag bezieht sich auf die politische Zusammensetzung des österreichischen Parlaments. Die Gruppe kritisiert, dass dort „eine von Nazis gegründete rechtsextreme Partei“ vertreten sei.
Femizide und Diskriminierungserfahrungen
Die Gruppe verweist auch auf das hohe Ausmaß geschlechtsspezifischer Gewalt in Österreich. „Wir sind nicht stolz auf ein Land, das heuer bereits 24 Femizide zu verzeichnen hat“, heißt es in ihrem Beitrag.
Neben der Kritik an der Umweltpolitik und der politischen Repräsentation thematisiert die Gruppe die Diskriminierungserfahrungen muslimischer Mitbürger in Österreich. „Wir sind nicht stolz auf ein Land, in welchem sich Muslim_innen stärker diskriminiert fühlen als in den meisten anderen EU-Staaten“, schreiben sie.
Spaltungen im Kommentarbereich
Die Reaktionen auf den Beitrag zeigen, dass die umstrittene Position von GRAS polarisiert. Während einige Nutzer in den Kommentaren ihre Zustimmung ausdrücken, sind die ersten beiden Reaktionen deutlich ablehnend. „Bitte einfach das Land verlassen“ und „Kompostierts euch“ sind nur zwei der kritischen Kommentare, die auf den Beitrag folgten.