Das sind die ersten 15 AfD-Kandidaten für die EU-Wahl 2024
Rund 600 Delegierte haben am Wochenende auf der Europawahlversammlung in Magdeburg die ersten Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr gewählt.
Magdeburg. - Die AfD hat am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Magdeburg ihre Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr gewählt. Dabei wurde der sächsische Europaabgeordnete Maximilian Krah mit 65,7 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz gewählt. In seiner Rede sagte der 46-Jährige, ein Kurs der Mäßigung trage keine Früchte. Stattdessen will Krah Kante zeigen, gegen die EU, gegen Brüsseler Bürokraten, gegen Zuwanderung. Ein Austritt Deutschlands schwebe ihm zwar nicht vor, sagte Krah in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, aber er wolle eine „Transformation in einen Bund der Vaterländer“.
Jongen will in die „heiße Zone des Kulturkampfes“
Auf den weiteren der insgesamt 15 gewählten Listenplätze wurde der bayerische Bundestagsabgeordnete Petr Bystron mit 82,4 Prozent auf Listenplatz zwei und der thüringische Landtagsabgeordnete René Aust mit 67,8 Prozent auf Listenplatz drei gewählt. Platz vier belegte die Europaabgeordnete Christine Anderson (83,8 Prozent). Sie sprach sich in ihrer Rede für einen sofortigen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union aus. Platz fünf ging mit 75,4 Prozent der Stimmen an Alexander Jungbluth aus Rheinland-Pfalz.
Im Rennen um Platz sechs setzte sich der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Marc Jongen (69,9 Prozent) durch. Er begründete seinen Wunsch, ins Europäische Parlament zu wechseln, unter anderem damit, dass es ihn „in die heiße Zone des Kulturkampfes“ ziehe. Markus Buchheit, seit 2019 Abgeordneter des Europäischen Parlaments, wurde mit 83 Prozent auf Listenplatz sieben gewählt. Auf den Plätzen acht bis zehn folgen Hans Neuhoff (72,3 Prozent), Irmhild Boßdorf (75,6 Prozent) und Arno Bausemer (86,7 Prozent).
AfD will 30 Kandidaten wählen
Nach Siegbert Droese, der mit 79,2 Prozent der Stimmen auf Listenplatz elf gewählt wurde, folgt Tomasz M. Froelich mit 85,8 Prozent der Stimmen auf Platz zwölf. In einem Interview mit FREILICH erklärte Froelich kürzlich, dass die AfD deshalb gegen die EU ist, weil diese antieuropäisch sei. Sie vernichte den Wohlstand im Land, die Identität und die Souveränität Deutschlands. Europäische Bündnispolitik sei zwar wichtig, nur müsse sie in einem anderen Rahmen und zu anderen Bedingungen stattfinden. Etwa in Form einer neuen europäischen Wirtschafts- und Interessengemeinschaft, in einem neu zu gründenden Bund europäischer Nationen, so Froelich. Die Listenplätze 13 bis 15 belegen Anja Arndt (55,6 Prozent), Kreisvorsitzende der AfD Ostfriesland, Mary Khan-Hohloch (52,0 Prozent) und Alexander Sell (58,3 Prozent).
Der AfD-Bundesvorstand hat das Ziel ausgerufen, mindestens 30 Kandidaten zu wählen. Am Sonntagabend wurde die Versammlung unterbrochen, um dann die Kandidatenaufstellung am kommenden Freitag fortzusetzen. Das Wahlprogramm soll erst nach der Listenaufstellung beschlossen werden.