Deutscher Bischof Kramer sorgt mit Aussage zur AfD für Empörung
Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hat kürzlich behauptet, die AfD habe rechtsextreme „Totschläger der 90er Jahre sozial integriert“ und diese säßen nun in ihren Büros. Die AfD reagierte empört und prüft nun rechtliche Schritte.
Erfurt. – Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hat jüngst mit scharfen Äußerungen über die AfD für Aufsehen gesorgt. Der Partei sei es gelungen, „Totschläger der 90er Jahre sozial zu integrieren“, sagte Kramer in Osnabrück bei einem Friedensgespräch der evangelischen Friedensarbeit und der katholischen Organisation „Justitia et Pax“. Diese säßen „jetzt in den Büros“ der Partei und könnten „im Ernstfall auch mal wieder losgeschickt“ werden. Damit spielt er wohl auf rechtsextreme Gewalttaten in den 90er-Jahren in Ostdeutschland an, ohne jedoch konkrete Belege für seine Anschuldigungen zu nennen, wie die Junge Freiheit (JF) berichtet.
AfD reagiert mit Entsetzen auf Vorwürfe
Die AfD zeigte sich gegenüber der JF empört über die Äußerungen Kramers. Nicole Höchst, kirchenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, bezeichnete die Äußerungen des Bischofs als „skandalös und eines Christen unwürdig“. Sie fragte: „Oder ist es etwa christlich, haltlose Verleumdungen in die Welt zu setzen?“ und betonte, dass die Partei rechtliche Schritte gegen Kramer prüfe. Höchst wies zudem darauf hin, dass alle Mitarbeiter der Abgeordneten und der Fraktion vor ihrer Einstellung von der Polizei sicherheitsüberprüft würden. Kramer warf sie vor, er sei ein „Alt-68er, der sich gut an den Pfründen der Kirche bedient“.
Kramer: Dialog mit AfD birgt Risiken
Kramer warnte auch generell davor, AfD-Vertreter zu öffentlichen Diskussionen einzuladen, da dies ein „hohes Risiko“ berge. Er verwies auf die Wahlforen der mitteldeutschen Landeskirche, die gezeigt hätten, dass die AfD „in kurzer Zeit viele Anhänger mobilisieren“ könne. Solche „Raumgreifungsstrategien“ seien eine Herausforderung für die Gastgeber und bedürften einer intensiven inhaltlichen Vorbereitung.
Kramer betonte weiter, dass die AfD sich zwar als Friedenspartei darstelle, das aber „faktisch nicht ist“. Die Partei habe erkannt, dass man „mit Springerstiefeln und Schlägern“ nicht an die Macht komme. Sie habe die Gewaltfreiheit als Strategie angenommen, um sich breiter zu positionieren. Er warnte davor, die Partei zu unterschätzen und mahnte zur Vorsicht.