Deutschland zahlt trotz Wirtschaftskrise 60 Mio. Euro in internationalen Klimaanpassungsfonds

Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise will die Bundesregierung 60 Millionen Euro in den internationalen Klimaanpassungsfonds einzahlen. Mit dem Geld soll der Kampf gegen den Klimawandel unterstützt werden.

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Deutschland zahlt trotz Wirtschaftskrise 60 Mio. Euro in internationalen Klimaanpassungsfonds

Die Mittel werden zu gleichen Teilen vom Bundesumweltministerium und dem Auswärtigen Amt bereitgestellt.

© Metropolico

Baku/Berlin. – Trotz der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen hat die Bundesregierung auf der Weltklimakonferenz (COP29) angekündigt, 60 Millionen Euro in den internationalen Klimaanpassungsfonds zu investieren. Die Mittel, die zu gleichen Teilen vom Bundesumweltministerium und dem Auswärtigen Amt bereitgestellt werden, fließen in den Anpassungsfonds, der als zentrales multilaterales Finanzierungsinstrument fungiert.

Ziel ist es, die am stärksten gefährdeten Länder dabei zu unterstützen, sich besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen und so künftige Klimaschäden zu vermeiden. Deutschland ist seit Gründung des Fonds der größte Geber und hat bereits mehr als 640 Millionen US-Dollar eingezahlt.

Baerbock sieht Investition in Lebensgrundlage

„Die Projekte des Anpassungsfonds unterstützen seit Jahren gezielt Staaten, die unter den Folgen der Klimakrise besonders leiden“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Sie betonte, dass die Maßnahmen durch natürliche Klimaschutzstrategien nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken, sondern auch die biologische Vielfalt vor Ort schützen. „Diese konkreten Anpassungsmaßnahmen helfen bereits heute direkt vor Ort“, so Lemke weiter.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte die wachsende Dringlichkeit: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer sichtbarer: Killerstürme, Jahrhundertfluten, massive Dürren und steigender Meeresspiegel sind traurige Realität.“ Die Unterstützung des Anpassungsfonds sei daher eine „Investition in unsere gemeinsame Lebensgrundlage“ und ein „wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind“.

Hintergrund des Anpassungsfonds

Seit seiner Einrichtung im Jahr 2007 hat der Anpassungsfonds mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar für über 180 Projekte bereitgestellt, die mehr als 45 Millionen Menschen in den am stärksten gefährdeten Regionen der Welt zugute kamen. Der Fonds verfolgt einen innovativen Finanzierungs- und Governance-Ansatz, indem er auch Entwicklungsländern direkten Zugang zu den Mitteln ermöglicht. Darüber hinaus fördert Deutschland über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) Projekte zur Anpassung an den Klimawandel in Partnerländern, unter anderem durch die Unterstützung von nationalen Anpassungsplänen (NAPs).

Vizekanzler Habeck kündigt weitere Klimahilfen an

Zuvor hatte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) angekündigt, dass Deutschland zusätzliche 210 Millionen Euro für den klimafreundlichen Umbau der Industrie in armen Ländern zur Verfügung stellen wird – trotz Haushalts- und Regierungskrise (FREILICH berichtete). Die Mittel, die überwiegend aus dem Haushalt 2024 stammen, sollen dazu beitragen, die Industrie in Entwicklungsländern klimafreundlicher zu machen.

„Dies ist frisches Geld, das im Wesentlichen aus dem Haushalt 2024 stammt“, sagte Habeck. Der Minister kündigte zudem an, dass die Zusagen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Großbritannien und Kanada kommen und ein Gesamtvolumen von bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar erreichen könnten. Ziel der Initiative ist es, weitere Mittel von Regierungen, Wohltätigkeitsorganisationen und der Privatwirtschaft zu mobilisieren.

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