„Deutschland zuerst!“

In seinem Kommentar für FREILICH skizziert der AfD-Verteidigungspolitiker Hannes Gnauck die notwendigen Eckpunkte, um wieder eine souveräne und selbstbewusste Politik für Deutschland betreiben zu können.

Kommentar von
3.2.2023
/
3 Minuten Lesezeit
„Deutschland zuerst!“

Hannes Gnauck (AfD)

© Filmkunstkollektiv

Als deutscher Patriot hat man es schwer. Jede Hinwendung zu einem gesunden Nationalstolz wird von allen Seiten niedergeprügelt. Ein tatsächlich souveränes Deutschland ist für die meisten gar kein Thema – das würden die USA und ihre NATO-Freunde wie Polen schon zu verhindern wissen. Mancher verzweifelt und mancher hofft auf die Hilfe Moskaus. Sie alle liegen falsch.

Es gibt diejenigen in der AfD, welche die US-Vorherrschaft als einzig realistische Option für Deutschlands Existenz und Sicherheit erachten. Diese romantisieren die Westbindung, als hätten wir 1985, sie sind für die reale Fremdbestimmung unseres Landes blind und erkennen nicht die kulturzersetzende Ideologie des US-Regenbogenwestens und den faktischen Zusammenhang zwischen der linksliberalen Kulturdominanz und der geopolitischen Einbettung der Bundesrepublik. Und es gibt jene, welche nur noch eine Rettung durch Russlands Hilfe sehen, wobei sie dabei die antideutsche Geschichtsklitterung Moskaus geflissentlich übersehen wollen und ein ebenso weltfremdes Bild von Russland als konservative Bastion pflegen. Beide vertreten Extrempositionen und beide liegen damit falsch. Und beide sind zum Glück nicht die einzigen möglichen Optionen für unsere Partei. Als JA stehen wir zu Deutschland und nur zu Deutschland. Wir lehnen den so allgegenwärtigen transatlantischen Vaterlandsverrat ebenso ab, wie eine blinde, peinliche Anbiederung an die Russische Föderation.

Deutschlands Rettung kann nur eine Selbstrettung sein. Es kann nur das Bewusstsein des deutschen Volkes sein, sich selbst erhalten und politisch behaupten zu wollen, das unser Vaterland noch einmal retten kann. Das wird zwar von allen Altparteien bekämpft, aber hier liegt unsere Aufgabe. Weder der amerikanische Westbesatzer, der uns weiter an der Nase herumführt, noch jener Staat, der sich für Verbrechen wie die Versenkung der Wilhelm Gustloff auf die Schulter klopft, sind uns wohlgesonnen. Sowohl für die USA als auch für Russland ist Deutschland ein stillgelegter Konkurrent, ein geopolitischer Spielball und als eigenständige politische Entität bloß ein Relikt des letzten Jahrhunderts, dessen erfolgreiche Beseitigung noch bis heute mit Paraden in Erinnerung gehalten wird. Weil keiner sich wirklich traut, einfach offen national und prodeutsch zu sein, weichen manche auf diese Ersatznationalismen aus. Damit muss aber Schluss sein.

Deutschland zuerst

Deutschland zuerst. Das ist unser Motto. Das Motto der JA und der AfD. Und das heißt, dass man westliche Ami-Propaganda und antideutschen Hollywoodkitsch ebenso scharf ablehnt, wie russische Sowjetromantik. Die Sowjetunion war unser Feind, war der Feind aller Europäer und nicht ein irgendwie falsch verstandener Freund. Natürlich gab es ehrenhafte russische Soldaten und natürlich war das Sowjetrussland von 1989 ein anderes als noch 1922. Aber die Rote Armee von 1944/45, das war ein Haufen von Bestien, die über Europa und insbesondere unsere Heimat eingebrochen waren. Die Gustloff, Nemmersdorf, Preiswitz, all die Vergewaltigungen und Morde, der Verlust Ostdeutschlands – die Wunden des roten Terrors hat unser Volk nie ganz verkraftet. Die Erinnerung an den Schmerz ist samt des Kultur- und Nationalbewusstseins der Deutschen seit 1968 allmählich verdrängt worden. Aber er existiert noch, bei allen, die Deutschland verbunden sind. Und als echte Patrioten vergessen wir nicht.

Ebenso wenig vergessen wir Dresden oder die Rheinwiesenlager. Wir vergessen weder Opfer noch Täter. Dass das heutige Russland nicht die Sowjetunion und die „Black Lives Matter“-USA nicht die gleichen Vereinigten Staaten von damals sind, das ist uns bewusst. Aber genauso sind wir heutigen Deutschen andere. Wir kämpfen um unsere Selbstbehauptung – im Inland wie im Ausland. Und hier liegt unser Fokus als AfD. In erster Linie gilt unser Schaffen unserem Volk und unserem Land, nicht den Großmächten der Welt. Wir wollen, dass Deutschland selbst wieder über sein Schicksal entscheidet.

Deutschland im Fokus

Die Selbstbehauptung Deutschlands beginnt mit einer geistigen, patriotischen Wende. Und diese Wende wird nicht zuletzt durch die Nazikeule verhindert, der sich alle bedienen: Antideutsche Linke, Russlandromantiker, US-loyale Liberale, konservative Transatlantiker – sie alle greifen fleißig zu. Wer ein souveränes, stolzes Deutschland wünscht, das selbst über sein Schicksal entscheidet, dem wird vorgehalten, er wolle erneut Europa überfallen und die Nachkriegsfriedensordnung zerstören. Der würde die europäischen Nachbarn bedrohen, den Russen vor den Kopf stoßen und die USA als angeblichen Friedenswächter hinterfragen. Jede populäre und angeblich satisfaktionsfähige Position gründet auf der Neutralisierung Deutschlands als politische Macht. Aber dem widersprechen wir.

Unser Motto ist und bleibt: Deutschland zuerst. Da brauchen wir keine Genehmigung von den USA, das müssen wir nicht mit Brüssel und Paris absprechen, da müssen wir nicht die Polen erst um Erlaubnis fragen und da müssen wir auch nicht überlegen, was man in Moskau davon halten könnte. Unsere Loyalität gilt in erster Linie Deutschland, weil wir Deutsche sind. Mehr Begründung braucht es nicht. Ein ausgeglichenes, friedliches Verhältnis zu Russland liegt in unserem Interesse, da wir einen Kontinent teilen. Und das Kämpfen für US-imperiale Interessen auf Kosten unseres Wohlstandes und unserer Sicherheit ist entschieden abzulehnen. Aber eine Unterwerfung ist keine Option. Die Isolation und Machtlosigkeit in der Bundesrepublik mag den ein oder anderen hoffnungsvoll nach außen schauen lassen – das ist verständlich und menschlich. Aber es kommt keiner, um uns zu retten. Wir müssen es selbst leisten. Das geht nicht mit Pazifismus, das geht nicht mit Vasallendienst oder vollkommener Russlandanbiederei. Deutschland zuerst. Alles andere ist keine Alternative für Deutschland. 


Zur Person:

Hannes Gnauck ist AfD-Bundestagsabgeordneter aus Mitteldeutschland. Der gebürtige Prenzlauer interessiert sich als ehemaliger Soldat vor allem für eine konservative Verteidigungspolitik. Seit Oktober 2022 ist Gnauck Vorsitzender Jugendorganisation der AfD.

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Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
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