Die Herausforderungen der muslimischen Zuwanderung

In den letzten Jahrzehnten hat eine massive Einwanderung von Muslimen nach Europa stattgefunden. Die Folgen dieser Bewegung sind fast täglich sichtbar und spürbar. In seinem Kommentar für FREILICH argumentiert Matisse Royer, dass der Islam nicht mit Europa vereinbar, der Islam der Aufklärung eine westliche Illusion und die Unterscheidung zwischen Islamismus und Islam eine Maskerade sei.

Kommentar von
28.4.2024
/
5 Minuten Lesezeit
Die Herausforderungen der muslimischen Zuwanderung

Ein Koran

© Unsplash

Der große Austausch ist eine schreiende Realität, die durch den Aufstieg des Islams in Europa noch verschärft wird. Die zunehmende Islamisierung wird von Netzwerken unterstützt, die durch aktuelle und zukünftige Migrationsströme genährt werden. Trotz der massiven Ablehnung des Islams durch die Bevölkerung geben sich unsere Eliten unwissend über die Konfliktbeziehungen, sie wollen den Feind nicht benennen, der seinerseits nicht zögert, die europäische Welt in ihrer Gesamtheit ins Visier zu nehmen. Zum Beispiel Erdoğan, der am 28. Oktober 2023 vor Tausenden versammelten Anhängern skandiert: „O Westen, ich wende mich an euch: Wollt ihr einen neuen Kreuzzug des Halbmondes gegen das Kreuz wiederbeleben?“

Seit der Zeit Mohammeds hat sich der Islam in grundsätzlicher Konfrontation mit Europa entwickelt. Nach der Niederlage der Byzantiner und Perser folgten die Beduinen dem Ruf des Propheten und eroberten Ägypten, Nordafrika und schließlich Spanien. Über Jahrhunderte strömten die arabischen Muslime und später die Osmanen über die Donau und den Balkan nach Europa. Es bedurfte des Selbstbewusstseins der „Europenses“ (Chronik von Moissac), um die Verteidigung Europas in Poitiers, Granada, Lepanto und Wien und überall dort, wo die Interessen der Europäer verteidigt werden mussten, zu ermöglichen. Die Bestätigung der „Europenses“, ihrer Identität, die in den Kreuzzügen und den Rückeroberungen zum Ausdruck kam, ermöglichte die Vollendung der europäischen Vorherrschaft, um den Frieden zu erreichen.

Die Europäer haben sich bisher erfolgreich gewehrt

Angesichts der massiven Einwanderung von Muslimen nach Europa führt dies auch zu einer Islamisierung Europas, die durch die Präsenz verschiedener islamischer Sensibilitäten gekennzeichnet ist: türkischer Ultranationalismus, Sunnismus, Salafismus, Wahhabismus, Takfirismus, Sufismus ... Europa ist zu einem Ort geworden, an dem sich die Muslime in ihren Vorstellungen vom Islam bekämpfen. Wir müssen diese ethnisch-religiösen Auseinandersetzungen, etwa zwischen Tschetschenen und Türken, nicht ertragen. Das geht uns nichts an. Außerdem haben die verschiedenen Sensibilitäten eine gemeinsame religiöse und politische Basis.

Teile des Islams in Europa ist problematisch. Zunächst einmal sind die muslimischen Gesellschaften auf philosophischer Ebene durch eine Negierung des Individuums zugunsten der Gruppe gekennzeichnet, die im Widerspruch zur europäischen und christlichen Philosophie steht. In diesen Gesellschaften ist die Freiheit bedroht, es herrschen Misstrauen und Denunziation. „Jeder ist der Hirte aller“ (Sahis Muslim und Buchari). Es ist auch die Entmündigung des Individuums, die der Koran unterstützt, 8-17 „Nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah hat sie getötet“. Zweitens vermittelt er ein entwürdigendes Frauenbild, 12-223: „Eure Frauen sind für euch ein Acker; geht zu eurem Acker, wie ihr wollt“. So erklären islamische Schulen, dass die Ehe einem Kaufvertrag gleicht, der es rechtfertigt, bei der geringsten Unzufriedenheit in der Ehe die Ehe aufzulösen. Darüber hinaus wird Vergewaltigung in islamischen Ländern nicht anerkannt: Frauen, die als Vergewaltigte anerkannt werden, können verurteilt oder gezwungen werden, den Täter zu heiraten, um ihre Ehre zu retten. Der Islam verspricht ein materialistisches Paradies, in dem Lust und Abweichung verherrlicht werden: Orgien, die Männern offen stehen, Frauen, die zur Hölle verdammt sind oder als Jungfrauen die Wünsche eines einzigen Mannes erfüllen müssen.

Islamische und europäische Philosophie treffen aufeinander

Der Islam ist eher wenig eine Religion des Friedens und der Liebe. Es gibt keine friedlichen Verse im Koran, die jüngeren (medinensischen) Verse heben die älteren (mekkanischen) auf. Das ist das Konzept der Abrogation. Die Verse 5-32 „Wer einen Menschen tötet, der tötet die Menschheit, es sei denn, er ist ein Mörder oder einer, der Verderben auf Erden sät“, also die christlichen Ungläubigen, werden oft zitiert, wenn auch in verkürzter Form. Darüber hinaus wird Mohammed in den Hadithen als Vorbild dargestellt, in denen festgelegt wird, wie man „halal“ leben oder sich waschen soll, aber auch von einem problematischen Umgang mit Minderjährigen und Massenmord ist die Rede.


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Die vom Islam eroberten Zivilisationen mussten mit ansehen, wie der Obskurantismus überhandnahm. Das behindert Fortschritt und Entwicklung. Der Fortschritt, der der „islamischen Zivilisation“ zugeschrieben wurde, war das Ergebnis einer Mischung ethnisch-religiöser Gruppen. Heute sind alle muslimischen Länder der Welt zusammen an weniger als fünf Prozent der weltweiten wissenschaftlichen Produktion beteiligt.

Der Islam kann natürlich auch eine totalitäre Zwangsjacke sein, die durch Sunna und Scharia bis in die kleinsten Handlungen und Gesten hinein zu regulieren versucht. So steht beispielsweise der kollektiv verordnete Ramadan im Widerspruch zur Fastenzeit, die ein Symbol für die persönliche Suche nach Spiritualität ist. Außerdem wendet sich der Koran nicht an die Intelligenz, sondern an den Zwang und verbietet die Analyse seiner Texte bei Strafe, oft der Todesstrafe. Weit entfernt vom kritischen, europäischen Geist.

Europa ist kein Kulturraum des Islam

Die Scharia teilt das Leben in „halal“ und „haram“ ein und dient als Werkzeug der islamischen Eroberung, wie Mufti Mustafa Ceric auf dem Weltkongress in Islamabad bestätigte. Europa ist für den Islam das Dar al-Harb, das „Reich des Krieges“, weil es als unrein gilt. „Taqīya“, die Praxis der Verschleierung, wird durch Koranverse wie 3-28 gefördert und legitimiert und von Exegeten wie Tabari verteidigt, wonach es erlaubt sei, mit Nichtmuslimen „mit scheinbarer Loyalität im Wort“ zusammenzuleben. Diese Eroberungsmentalität ist dem Islam immanent und zeigt sich im politischen Konzept der Moschee, die als territoriale Herrschaft verstanden wird. In Europa arbeiten islamistische Lobbys daran, die Scharia durchzusetzen. Unsere Politiker preisen die Chimäre des „Zusammenlebens“, aber in Wirklichkeit ist es die Verurteilung zu einem „Nebeneinander“, das aus ihrem Verrat resultiert. Das Phänomen der islamischen Vergemeinschaftung wird durch globale Organisationen wie die Organisation der Islamischen Konferenz und ISESCO verstärkt. Diese Organisationen vermitteln den Muslimen Herrschaftsstrategien wie die „Taqīya“ und die ständige Viktimisierung durch das Konzept der Islamophobie, das direkt von der OIC gefördert wird.

Der Anthropologe Lévi-Strauss schrieb bereits in den 1970er-Jahren, dass Frankreich dabei sei, muslimisch zu werden. Die einzige Möglichkeit für Muslime, sich vor Zweifeln und Demütigungen zu schützen, besteht darin, Hass und Aggression zu verherrlichen. Uns gegenüber macht der links-islamische Rand aus den Muslimen eine unterdrückte Minderheit, ein neues Proletariat, das gegenüber einem Europa errichtet wird, das sich entschuldigen sollte. Der algerische Schriftsteller und Mahner Boualem Sansal sagte: „In Frankreich hat man versucht, den Islam in zwei Teile zu spalten: auf der einen Seite den netten Islam voller Liebe und Toleranz und auf der anderen Seite ein Schreckgespenst namens Islamismus. In Wirklichkeit handelt es sich um ein und dasselbe Phänomen, den Islam“.

Die richtige Unterscheidung ist nicht die zwischen Islam und Islamismus. Sie liegt in der Unterscheidung, die wir zwischen einer Gesamtheit – politisch und religiös – und Individuen machen können. In der Tat gibt es Muslime, die die Inhalte des Islam nicht buchstabengetreu umsetzen. Zum Glück. Es gibt immer eine Flexibilität zwischen einem Dogma und seiner Anwendung im wirklichen Leben, eine Art Heterodoxie, und das gilt auch für Muslime. Manche Muslime sind zum Beispiel nicht radikal, sie versuchen nicht, zu einer kohärenteren Quelle zurückzukehren, sondern wollen einfach ihre Tradition praktizieren, in Verbindung mit ihrer Familie und ihrem Land. Als Europäer verstehen wir das, wie Höcke sagt: „Was der Islam außerhalb Europas in seinem Kulturraum macht, kann uns egal sein".

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Unterscheidung zwischen Islamismus und Islam eine Maskerade ist. Radikalität ist nichts anderes als die Rückkehr zu den Wurzeln der Lehre. Wenn das problematisch ist, dann deshalb, weil die Wurzeln selbst korrupt sind. Wir müssen realistisch sein, der „Kampf der Kulturen“ (Huntington) steht vor der Tür.

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Zur Person:

Matisse Royer, Jahrgang 2001, studiert Medizin in Südfrankreich und engagiert sich für soziale und politische Belange auf Korsika, in der Bretagne und darüber hinaus in ganz Europa.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
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