Einbürgerung in Bayern: Anträge auf Rekordniveau
Die Einbürgerungszahlen in Bayern steigen weiter: 2024 wurden mehr als 55.000 Anträge gestellt. Die Behörden reagieren mit mehr Personal.
München. – Die Zahl der Einbürgerungsanträge in Bayern hat im Jahr 2024 einen Rekordstand erreicht. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. August wurden 55.286 Anträge auf die deutsche Staatsbürgerschaft gestellt, wie aus einer Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktionsvorsitzenden Katrin Ebner-Steiner hervorgeht. Damit setzt sich ein deutlicher Trend fort, der seit Jahren zu beobachten ist.
Die Zahl der erfolgreichen Einbürgerungen in Bayern ist seit 2009 kontinuierlich gestiegen. Damals erhielten 12.053 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit, 2023 waren es bereits 36.103. Vor allem in den letzten Jahren ist ein starker Anstieg zu verzeichnen, der auf gesetzliche Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht zurückgeführt wird. Für die Jahre vor 2024 liegen keine detaillierten Antragszahlen vor, da erst in diesem Jahr mit der monatlichen Erfassung begonnen wurde.
Erhöhter Personalaufwand aufgrund steigender Antragszahlen
Der starke Anstieg der Einbürgerungszahlen hat auch zu einem Ausbau der zuständigen Behörden geführt. Seit dem 1. Juli 2022 wurde das Personal bei den Kreisverwaltungsbehörden und Regierungen in Bayern um 21,7 Prozent aufgestockt. Diese Aufstockung war notwendig, um den gestiegenen Bearbeitungsaufwand zu bewältigen, der vor allem durch die gestiegene Zahl der Einbürgerungsanträge und gesetzliche Anpassungen verursacht wurde.
Während die Zahl der Anträge und Einbürgerungen regelmäßig erfasst wird, fehlen bislang statistische Angaben zu abgelehnten Anträgen oder zur durchschnittlichen Bearbeitungsdauer. Diese Daten sollen erst ab 2025 im Rahmen einer bundesweiten Statistik erhoben werden. Auch über die Herkunft der Antragstellenden liegen keine Informationen vor, da diese nicht erfasst wird.
Kritik an liberaler Einbürgerungspolitik
Die Vorsitzende der AfD-Fraktion im bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, hat den Anstieg der Einbürgerungszahlen scharf kritisiert. Sie bezeichnete die Entwicklung als Folge der „Aufweichung des Staatsbürgerschaftsrechts“ durch die Ampelkoalition und sprach von einer „Verramschung unseres deutschen Passes“. Die Staatsbürgerschaft werde an Menschen vergeben, die erst seit wenigen Jahren im Land lebten und oft auf Kosten der Steuerzahler existierten, so Ebner-Steiner. Dies diene dazu, neue Wähler zu gewinnen, da „die einheimischen Bürger dsavonlaufen“.
Mit dem Anstieg der Einbürgerungszahlen erreicht Bayern im Jahr 2024 einen historischen Höchststand. Die stetig steigenden Antragszahlen verdeutlichen den wachsenden Kapazitätsbedarf der Behörden. Mit der Einführung der bundesweiten Statistik ab 2025 können künftig genauere Einblicke in die Entwicklungen und Herausforderungen der Einbürgerung in Bayern gewonnen werden.