„Einwanderungsland“: Grüne wollen Einwanderungsagentur und Englisch als zweite Amtssprache
In einem neuen Positionspapier fordern die Grünen umfassende Reformen, um Deutschland als attraktives Einwanderungsland für Fachkräfte zu positionieren. Neben einer zentralen Einwanderungsagentur und schnelleren Visaverfahren sollen vor allem Sprachbarrieren durch Englisch als Behördensprache abgebaut werden.
Berlin. – Die Grünen setzen sich nachdrücklich für Deutschland als attraktives Einwanderungsland ein und fordern umfassende Reformen, um den Zuzug von Fachkräften zu erleichtern. In einem neuen Positionspapier, über das die Süddeutsche Zeitung berichtete, schlagen führende Politiker der Partei die Einrichtung einer zentralen Einwanderungsagentur vor, die qualifizierten Arbeitssuchenden einen schnelleren und effizienteren Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ermöglichen soll. Ein zentrales Anliegen ist dabei der Abbau von Sprachbarrieren, insbesondere durch die Einführung von Englisch als Zweitsprache in Behörden.
Einrichtung einer zentralen Einwanderungsagentur
Um Deutschland für internationale Fachkräfte attraktiver zu machen, fordern die Grünen zudem die Einführung von sogenannten Fachkräfte-Welcome-Centern nach kanadischem Vorbild. Diese Zentren sollen als zentrale Informations- und Anlaufstellen für Zuwanderer dienen und ihnen den Start in Deutschland erleichtern. Außerdem setzt sich die Partei für eine schnellere Visavergabe, eine leichtere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und die Abschaffung von Arbeitsverboten für Flüchtlinge ein.
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge betont die Dringlichkeit der Maßnahmen: „Überall fehlen Fachkräfte“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. „Deshalb werben wir für ein Bündnis zwischen Unternehmen und Politik, um die Bedingungen für ein Leben und Arbeiten in Deutschland spürbar zu verbessern.“ Trotz der bereits beschlossenen Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes klaffe die Lücke zwischen dem Bedarf an Fachkräften und der tatsächlichen Zuwanderung weiter auseinander. Die Grünen sehen daher dringenden Handlungsbedarf, um Deutschland als Einwanderungsland wettbewerbsfähiger zu machen und die Integration von Fachkräften zu fördern.
Die AfD sieht hingegen keinen Bedarf für eine Einwanderungsagentur. „Schon jetzt gibt es bei den Jobcentern sogenannte Integration Points, die dazu dienen sollen, Ausländer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. In meiner Heimatstadt Dortmund ist die Erfolgsquote eher gering“, erklärt Matthias Helferich gegenüber FREILICH. Es brauche daher keine Einwanderungsagentur – „viel wichtiger wäre Eine Remigrationsagentur“, meint Helferich.