Empörung über antideutsche und Anti-AfD-Werbung von Die Partei
Ein Wahlwerbespot der Satirepartei Die Partei, der Gewaltfantasien gegen AfD-Wähler thematisiert, sorgt in Sachsen für heftige Kritik. In den Sozialen Medien zeigen sich viele Nutzer empört.
Dresden. – Am 1. September wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Rund zwei Wochen vor der Wahl wollte der sächsische Landesverband der Satirepartei Die Partei einen Radio-Wahlwerbespot im MDR ausstrahlen lassen, in dem offen Gewaltfantasien gegen AfD-Wähler geäußert werden. Weil der MDR den Spot aber nicht senden wollte, veröffentlichte Die Partei ihn kurzerhand auf X und erklärte: „Der MDR will diesen Wahlwerbespot nicht senden. Die Funkanstalt fürchtet, dass sonst am 2.9. alle AfDer erschossen werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt, drum ziehen wir vor Gericht. Feuer frei!“
„Diesmal schießen wir zuerst“
Der eineinhalbminütige Spot beginnt mit einer Radionachricht, in der der Moderator verkündet, dass die neue sächsische Regierung vereidigt wurde. Dann hört man einen Mann zu seiner Frau sagen: „Die AfD hab'm se vereidischt, die Faschisten sind wieder an der Macht“. Die Frau antwortet: „Schone wieder?“ und fragt, ob man etwas dagegen tun müsse. „Na klar, ich geh sofort die Knarren aus dem Keller holen“, erklärt der Mann. Doch seine Frau hält ihn wegen seiner Beinprobleme davon ab und holt die Waffen selbst. „Geht das wieder los mit den Nazis“, sagt er in der Zwischenzeit und fügt hinzu: „Da ist doch schon einer. Ey, hast du auch AfD gewählt?“, ruft er dem Passanten zu. „Oah, da nickt er!“, empört er sich und sagt: „Irmgard mache hinne, hier ist einer!“ Dann hört man, wie das Gewehr geladen wird, und er sagt: „Du Knusperkopp, diesmal schießen WIR ZUERST!“ Schüsse sind zu hören und Fensterscheiben zerbersten. Offenbar hat der Schuss den AfD-Wähler getroffen. „Oach gucke mal da, da ist doch der Kleine von Drüben“, ruft der Mann. „So ein lieber Junge“, antwortet seine Frau. „Na der wählt seit Jahren AfD“, sagt der Mann. „Schade“, hört man die Frau darauf nur sagen. Dann ist ein weiterer Schuss und das Nachladen der Waffe zu hören. „Irmi, da kommen noch mehr! Los, schieß, schieß!“ Wieder sind mehrere Schüsse zu hören. Die Frau fragt ihren Mann dann, ob er diese Leute alle kenne. „Boah, neee! Aber bei 50 % wird's schon die Richtigen treffen“, antwortet er. „Nu, nu“, hört man seine Frau sagen, bevor sie wieder Schüsse abfeuert. Am Ende des Spots sagt schließlich eine Frauenstimme: „Bevor es zu spät ist, wählen Sie Die Partei.“
Die Partei verhöhnt Dresdner Bombenopfer
In den Sozialen Medien gab es zahlreiche Reaktionen auf den Spot. „Das Schlimme ist: So fanatisch, wie Ihr seid, wäre Euch tatsächlich das zuzutrauen, was hier angedeutet wird, wenn Ihr die Macht dazu hättet!“, schreibt ein Nutzer. „Was soll daran lustig sein?“, will ein anderer wissen. „Sucht euch Hilfe“, erklärt ein anderer. Viele weitere Kommentare gehen in eine ähnliche Richtung. „Das ist nicht nur geschmacklos, sondern abgrundtief abscheulich. Von Satire keine Spur. Kann das nicht strafrechtlich verfolgt werden?“, schreibt ein Nutzer.
Gleichzeitig teilte ein Nutzer auf X einen Videoclip der Satirepartei, in dem mehrere Personen in kleinen Flugzeugen auf einer Bühne tanzen. Im Hintergrund singt eine Stimme zur Melodie von „Wrecking Ball“ den Text: „Ihr habt all das verdient. Daran seid ihr selber schuld, ihr und euer Opferkult, I will always bomb you. I came in like a Feursturm.“ Dazwischen hört man einen Sprecher sagen: „Erleben Sie Dresden in seinem Element.“ Gegen Ende ist eine weitere Szene zu sehen, in der wieder mehrere Personen auf einer Bühne stehen, diesmal aber zur Melodie von „Hey, das geht ab“ folgenden Text singen: „Ich schmeiß' eure Asche in die Luft, hey das geht ab, wir brennen die ganze Nacht, die ganze Nacht.“
Dazu kommentiert der Nutzer, der den Videoclip geteilt hat: „'Die Partei' nutzt ihre Sendezeit vor der #Landtagswahl, um die Opfer der Bombenangriffe auf #Dresden zu verhöhnen und sich über brennende Menschen zu amüsieren. Mit dieser Truppe arbeiten SPD, Grüne und Co in vielen Kommunen zusammen. Nur am Rande erwähnt.“ Darunter schreibt ein Nutzer: „Sie machen nur das sichtbar, was alle Funktionäre, Anhänger und Mitläufer des etablierten Machtkartells aus Politik und Medien, von Linkspartei, Grüne bis CSU, von der FAZ, Springerpresse bis zur GEZ, denken und auch in reale Politik umsetzen. Man sollten ihnen eher dankbar sein.“ Ein anderer schreibt: „Das eigene Volk & direkten Vorfahren derart zu verhöhnen ist auf einem Level abscheulich, dass mir die Worte fehlen.“