Energiekrise: Gas- und Strompreisdeckel würde 3,8 Milliarden Euro kosten
Erstmals hat die Bundesregierung Angaben zu den Kosten eines Gas- und Strompreisdeckels gemacht. Beide Maßnahmen würden bis zu 3,8 Milliarden Euro kosten.
Die deutsche Bundesregierung hat Zahlen zu den Kosten einer möglichen Deckelung der Gas- und Strompreise genannt. Um den Gaspreis für Endnutzer um einen Cent je Kilowattstunde zu senken, müsste der Staat einen Betrag von 2,5 Milliarden leisten. Eine Strompreisdeckelung würde dementsprechend 1,3 Milliarden Euro pro Cent und Kilowattstunde kosten. Die Zahlen stammen aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministerium, aus der das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zitiert.
Grundlage für den Bericht stellt ein durchschnittlicher Einfamilienhaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden dar. Dieser könnte mit jedem erlassenen Cent pro Kilowattstunde bis zu 200 Euro im Jahr sparen. Ein Singlehaushalt mit einem Gasverbrauch von 5.000 Kilowattstunden würde bis zu 50 Euro weniger zahlen. „Welcher Gesamtbetrag sich im Falle einer Preisdeckelung ergibt, hängt davon ab, wie hoch der Deckel angesetzt wird und wie sich die Endverbraucherpreise weiter entwickeln“, heißt es in dem Schreiben des Ministeriums. Die Konsequenz wären somit auch möglicherweise nur Strom- und Gaspreisdeckelungen für Haushalte mit hohen Energiekosten.
Linkspartei-Fraktionschef fordert Gaspreisdeckel
Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linkspartei, forderte den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dazu auf, seine „verfehlte Energiepolitik“ zu berichtigen – zum Beispiel mit eben jener Deckelung oder der Aussetzung der geplanten Gasumlage.
Ebenso sprach sich Grünen-Chefin Ricarda Lang für einen Gaspreisdeckel aus. Auf Twitter appellierte sie an die Regierung, Geld in die Hand zu nehmen, damit der Grundverbrauch bezahlbar bleiben könnte: „Das kostet Geld. Christian Lindner muss jetzt liefern und die nötigen Mittel bereitstellen um erstens die Gasversorger zu stabilisieren, zweitens die Energiepreise zu senken und drittens einen Rettungsschirm für Unternehmen aufzulegen.“
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