Gelungene Integration: Russlanddeutsche mit hoher Beschäftigungsquote
Russlanddeutsche und Spätaussiedler leisten einen überdurchschnittlichen Beitrag zur deutschen Gesellschaft und sind gut integriert, wie eine aktuelle Antwort der Bundesregierung zeigt.
Berlin. – Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion geht hervor, dass Spätaussiedler nicht nur einen überdurchschnittlichen Beitrag zur deutschen Gesellschaft leisten, sondern auch eine hohe Beschäftigungsquote aufweisen. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt, Beauftragter der Partei für Russlanddeutsche, sieht in den Zahlen eine klare Bestätigung des wirtschaftlichen Nutzens von Spätaussiedlern für Deutschland.
Hohe Erwerbstätigenquote und niedrige Arbeitslosigkeit
Laut den Zahlen liegt die Erwerbstätigenquote der Spätaussiedler bei 83,5 Prozent und damit 18 Prozentpunkte über der Quote der Ausländer in Deutschland (65,5 Prozent). „Deutschland profitiert vom Zuzug unserer deutschen Landsleute aus Russland, Kasachstan und anderen Ländern“, betonte Schmidt. Dies sei ein Beleg dafür, dass Spätaussiedler als Arbeitskräfte „sehr begehrt“ seien.
Auch die Arbeitslosenquote der Spätaussiedler liegt mit 2,5 Prozent unter dem Bevölkerungsdurchschnitt von 3,1 Prozent und deutlich unter der Arbeitslosenquote der Ausländer von 6,5 Prozent. Besonders deutlich wird dieser Trend bei den jungen Erwerbspersonen im Alter von 18 bis 35 Jahren: Die Arbeitslosenquote von Ausländern sei sogar „rund drei Mal so hoch wie bei Spätaussiedlern“, so Schmidt weiter.
Das Durchschnittsalter der im Jahr 2023 zugezogenen Spätaussiedler liegt mit 31 Jahren rund 15 Jahre unter dem Altersdurchschnitt der deutschen Bevölkerung. Dies führe dazu, so Schmidt, dass die Spätaussiedler deutlich mehr in die Sozialversicherungssysteme einzahlen würden, als sie daraus beziehen.
Armutsrisiko für Spätaussiedler im Rentenalter
Trotz der positiven Erwerbsbeteiligung ist das Risiko der Altersarmut für Spätaussiedler überdurchschnittlich hoch. „Die Armutsgefährdungsquote bei Spätaussiedlern über 65 Jahre ist mehr als doppelt so hoch wie bei Personen ohne Migrationshintergrund“, kritisiert Schmidt. Dies sei ein besonderes Problem, das auf die Kürzungen im Fremdrentengesetz in den 1990er-Jahren zurückzuführen sei. Damals wurden die Renten für Spätaussiedler deutlich abgesenkt, was bis heute nachwirkt.
Schmidt kündigte an, dass sich die AfD-Fraktion gegen die Benachteiligung von Spätaussiedlern im Rentensystem einsetzen werde: „Die AfD-Bundestagsfraktion wird das nicht auf sich beruhen lassen“.
Spätaussiedler im Vergleich zu anderen Zuwanderern
Auch im Hinblick auf die Armutsgefährdung der jüngeren Spätaussiedler zeigt die Analyse der Bundesregierung positive Ergebnisse. In der Altersgruppe der 25- bis 65-Jährigen gibt es keine nennenswerten Unterschiede in der Armutsrisikoquote zwischen Spätaussiedlern und Personen ohne Migrationshintergrund. Allerdings ist das Armutsrisiko bei Migranten ohne Aussiedlerhintergrund in der gleichen Altersgruppe mehr als doppelt so hoch wie bei Spätaussiedlern.