EU-Parlament stimmt für „Klima-Sanierung“ alter Gebäude
Für rund 35 Millionen Immobilien könnte es bald neue Aufträge geben: Das Europaparlament stimmte unlängst für strengere Energieeffizienzregeln, die für die meisten kostspielige Sanierungen zur Folge haben könnten.
Brüssel. - Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu müssen Gebäude mit besonders schlechter Energieeffizienz saniert werden. Das Europäische Parlament hat sich nun für eine Verschärfung der Anforderungen ausgesprochen. Konkret sollen Wohngebäude bis zum Jahr 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse „E“ und bis zum Jahr 2033 mindestens die Energieeffizienzklasse „D“ erreichen. Schätzungsweise 35 Millionen Gebäude in Europa sind von den geplanten Neuregelungen betroffen. Die Energieeffizienz soll auf einer Skala von „A“ bis „G“ angegeben werden, ähnlich wie bei Haushaltsgeräten.
AfD kritisiert Vorhaben
Der angestrebte klimaneutrale Umbau des Gebäudebestands könnte allein in Deutschland 254 Milliarden Euro kosten. Das schätzt die Förderbank KfW. Zahlen werden dafür wohl in erster Linie die Mieter und Hauseigentümer müssen. Aber auch Gelder aus Töpfen der Europäischen Union sollen für die Sanierungen zur Verfügung gestellt werden. Nach Angaben der Kommission von Ende 2021 stehen bis zum Jahr 2030 bis zu 150 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung. Markus Buchheit, Vertreter der AfD im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments, äußert sich zu den Maßnahmen der EU zur Senkung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen wie folgt:
„Zunehmend zügelloser, gefräßiger und hemmungsloser dringt die EU in die Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten vor. Nun will die EU mit einer neuen Vorlage die Wohnungs- und Hauseigentümer mit irrwitzigen Energiesparvorschriften zu teuren, für Millionen Bürger nicht zu stemmenden Gebäudesanierungskosten zwingen. […]“ Er kritisiert, dass die Bürger zu den kostenintensiven Umbauten genötigt und auch Steuergelder für die in seinen Augen bald „kaputtsanier[ten]“ Gebäude aufgewendet werden sollen. Die AfD-Fraktion fordert die Rückgabe der Baupolitik an die einzelnen Mitgliedstaaten, Bundesländer und Gemeinden