EU stoppt Zulassung für Impfstoff von AstraZeneca
Der Pharmakonzern hatte zuletzt mögliche schwere Nebenwirkungen seines Corona-Impfstoffs eingeräumt. Nun hat die EU-Kommission die Zulassung widerrufen.
Brüssel. – Die Zulassung für den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca, bekannt als Vaxzevria, wurde von der Europäischen Kommission offiziell widerrufen. Die Entscheidung vom 27. März wurde kürzlich veröffentlicht und tritt am 7. Mai 2024 in Kraft. Vor dem Widerruf wurde der Impfstoff in Deutschland mehr als zwölf Millionen Mal verabreicht, bevor die Bundesregierung den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs im März 2021 aussetzte. AstraZeneca erklärte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos, dass aufgrund der Verfügbarkeit anderer wirksamer Impfstoffe gegen neue Varianten von Covid-19 keine Nachfrage mehr nach Vaxzevria bestehe, was zur Einstellung der Produktion und des Vertriebs geführt habe.
Tragischer Tod eines 19-jährigen Mädchens
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte dem Pharmakonzern am 29. Januar 2021 eine Notfallzulassung erteilt. Diese wurde im November 2022 verlängert, im Oktober desselben Jahres folgte die reguläre Marktzulassung. Insgesamt wurden in Europa etwa 68,8 Millionen Dosen des Impfstoffs Vaxzevria an Bürger über 18 Jahre verabreicht. Berichte über schwere Nebenwirkungen, darunter Sinusvenenthrombosen, vor allem bei jüngeren Menschen, ließen jedoch bald Bedenken aufkommen.
Der tragische Tod einer 19-Jährigen in Italien nach einer Impfung mit Vaxzevria löste große Besorgnis aus. In der Folge wurde der Impfstoff zunächst nur noch an über 60-Jährige verabreicht und schließlich ganz eingestellt. Andere europäische Länder folgten und der Impfstoff von AstraZeneca wird heute nirgendwo mehr verabreicht. Im Januar 2021 schloss die Europäische Kommission mit AstraZeneca einen Vertrag über den Kauf von 300 Millionen Dosen des Impfstoffs mit einer Option auf weitere 100 Millionen Dosen. Der Umsatz von Vaxzevria hat 2021 mehr als zwei Milliarden Euro betragen. AstraZeneca sieht sich derzeit mit einer Sammelklage vor dem Londoner High Court konfrontiert, nachdem das Unternehmen eine schädliche, zuvor nicht gemeldete Nebenwirkung des Impfstoffs zugegeben hat: das Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS).
Die AfD-EU-Abgeordnete Christine Anderson reagierte auf die Nachricht, dass die EU die Zulassung von AstraZeneca gestoppt hat: „Ganz still und heimlich stoppt die EU die Zulassung für Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Die Milliarden sind verdient, die Sau durch's Dorf getrieben und BigPharma endlich satt. Heute wurde bekannt, dass die EU-Kommission die Zulassung von Vaxzevria schon vor 5 Wochen in aller Stille widerrufen hat“, schreibt sie auf X.