Europawahl-Umfrage: AfD auf Platz 1, CDU verliert massiv
In den neuen Bundesländern würde die AfD fast alle Flächenlandkreise gewinnen können.
Laut einer Umfrage des Instituts wahlkreisprognose.de für die EU-Wahl würde die AfD selbst bei der Beteiligung einer Wagenknecht-Partei 22 Prozent holen. Damit läge die AfD nur einen Prozentpunkt hinter der Union. Hinter der AfD lägen SPD und Grüne mit 15 beziehungsweise 13 Prozent. Eine Wagenknecht-Partei würde 8,5 Prozent aller Wählerstimmen erringen können. Die FDP wäre mit 3,5 Prozent weit abgeschlagen, die Linkspartei würde mit 2,5 Prozent ein noch schlechteres Ergebnis als die Freien Wähler (drei Prozent) holen.
In den neuen Bundesländern würde die AfD mit Ausnahme der Landkreise Harz und Vorpommern-Rügen, in denen die Wagenknecht-Partei dominieren würde, alle Flächenlandkreise gewinnen können. Ein anderes Bild zeichnet sich in den Großstädten der neuen Länder ab, wo Wagenknecht etliche von ihnen erobern könnte. Insbesondere in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern würde Wagenknechts Liste mit der CDU um den zweiten Platz konkurrieren.
AfD könnte in allen neuen Bundesländern gewinnen
Der Siegeszug der AfD hält auch in Westdeutschland an. Die Rechtspartei würde in nahezu allen kreisfreien Städten und Landkreisen der Pfalz stärkste Partei werden, ebenso in den meisten Landkreisen in Hessen. Auch in Baden-Württemberg könnte die AfD in den Landkreisen des Ostschwarzwalds, in Nordbaden und Nordwürttemberg sowie in Ostwürttemberg als stärkste Kraft vor der CDU landen. Des Weiteren würden fünf bayerische Landkreise in Schwaben und im Bayerischen Wald an die AfD fallen.
In Nordwestdeutschland läge die AfD in mehreren Städten des Ruhrgebiets (Duisburg, Gelsenkirchen, Bottrop, Essen, Hagen, Herne, Recklinghausen) an erster Stelle, ebenso in den protestantischen Landkreisen Ostwestfalens und sogar in drei Landkreisen und kreisfreien Städten Niedersachsens (Gifhorn, Salzgitter, Delmenhorst). In ersten Stadtbezirken in Köln, Hamburg und Berlin könnte sich die AfD nun auch zur stärksten Partei emporschwingen. Nichtsdestotrotz bleiben die Unionsparteien die bestimmende Kraft in Westdeutschland.
Durchbruch im Westen
Bis auf das Saarland würde die Liste Wagenknecht keine Rolle spielen. Wohl aber die AfD: Wo die AfD nicht führt, liegt sie nahezu überall in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz auf dem zweiten Platz. In Nordrhein-Westfalen würde die AfD fast überall südlich von Düsseldorf und in den katholischen Provinzen Ostwestfalens den zweiten Platz belegen. Sogar im eigentlich für AfD-Verhältnisse schwachen Schleswig-Holstein wären vier zweite Plätze möglich.
Zur Person:
Martin Scheliga, Jahrgang 1997, ist studierter Master-Mathematiker und fertigt für verschiedene Auftraggeber politische Analysen an.