Ex-ÖVP-Politiker Dönmez warnt: IS reaktiviert Zellen in Europa – Türkei hilft dabei
Der ehemalige Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez warnt vor dem Wiedererstarken des IS unter türkischer Schirmherrschaft und einer wachsenden Bedrohung für Europa.
Wien. – Die westliche Welt konzentriert sich derzeit auf die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, insbesondere auf den Krieg zwischen der Hamas und Israel. Nach Ansicht des ehemaligen Grünen- beziehungsweise ÖVP-Abgeordneten Efgani Dönmez sollte allerdings auch ein weniger sichtbares, aber nicht weniger drängendes Sicherheitsproblem in den Vordergrund gerückt werden: der Islamische Staat (IS), der sich mit Unterstützung des türkischen Geheimdienstes MIT in Syrien neu formiert. Diese Bedrohung stelle eine unmittelbare Gefahr für Europa dar, warnt er auf seiner Webseite.
Wiederbelebung der IS-Zellen unter türkischer Schirmherrschaft
Der IS habe seine Schläferzellen in Europa reorganisiert und sei dabei, seine Terrornetzwerke zu reaktivieren, so Dönmez. Die Gruppe, die für zahlreiche Selbstmordanschläge und Terrorakte weltweit verantwortlich ist, werde in einem Speziallager in der syrischen Stadt Idlib ausgebildet, das vom türkischen Geheimdienst MIT unterstützt werde, erklärt er. Türkischen und kurdischen Medienberichten zufolge sollen IS-Mitglieder unter dem IS-Führer Ebu Ebid El Rihman El Belciki ausgebildet und anschließend in europäische Länder eingeschleust werden.
El Belciki, ein in Syrien lebender Belgier, der mit einer Europäerin verheiratet sei, leite die Ausbildung in dem Lager, das unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in den Bergen von Jebel Zawiye in Idlib betrieben werde. Hier würden die Terroristen für den Einsatz von Sprengfallen und Attentate ausgebildet. Unter der Obhut des MIT werde der IS in Syrien ausgebildet und dann nach Europa geschickt, um dort die Bedrohung zu intensivieren. Dönmez zitiert türkische Regierungsvertreter, die sich mit den Worten „Idlib liegt in unserer Verantwortung“ brüsten würden, was die strategische Bedeutung der Region unterstreiche.
Seit dem Rückzug des IS aus den Gebieten Minbic, Raqqa und Deir ez-Zor in Syrien sei Idlib zu einem Rückzugsgebiet geworden. Der IS habe dort unter türkischer Schirmherrschaft seine Präsenz ausgebaut. Mehr als 10.000 IS-Terroristen seien nach Berichten von UN-Sicherheitsorganen noch aktiv und die Zahl derer, die nach Europa geschickt würden, könne katastrophale Folgen haben.
Europa im Visier des IS
Der IS nutzte den Krieg zwischen der Hamas und Israel, um Unruhe zu stiften und neue Mitglieder zu rekrutieren. Insbesondere in Europa werde versucht, diesen Konflikt zu instrumentalisieren, um die Gesellschaften zu destabilisieren und neue Mitglieder zu rekrutieren. Dönmez warnt, dass der IS seine Reorganisationsaktivitäten unter dem Schutz der türkischen Regierung und der AKP beschleunige.
Entscheidend sei, dass die europäischen Sicherheitsbehörden verstärkt gegen diese Bedrohung vorgehen. Asylbewerber aus Regionen, die unter der Kontrolle des türkischen Geheimdienstes stehen, sollten genauer auf potenzielle Terroristen überprüft werden. „Europa ist nicht nur im Visier von Putin, sondern auch von Erdogan und seinen Schergen“, so Dönmez. Der Handel mit Terroristen und Mafia-Clans, den die Türkei unter Erdogan betreibe, stelle eine ernste Gefahr für die europäische Sicherheit dar. Europa müsse endlich aufwachen und sich der realen Bedrohung durch den IS und die politische Unterstützung terroristischer Gruppen durch die Türkei stellen, so Dönmez. Die Antwort auf diese Gefahren könne nicht Toleranz gegenüber denjenigen sein, die unsere Gesellschaften zerstören wollen. Europa müsse sich der hybriden Kriegsführung stellen, anstatt sie zu ignorieren.